10. April 1970: Baureferent lobte die Kraftfahrer

10.4.2020, 07:00 Uhr
10. April 1970: Baureferent lobte die Kraftfahrer

© Kammler

Die „Operation am schlagenden Herzen“, vom Baureferenten schon in früheren Jahren zitiert, sei – um mit dem einstigen englischen Premierminister Winston Churchill zu reden, ohne Schweiß- und Blutvergießen über die Bühne gegangen.

Freilich, Blutvergießen hat es schon an der Kreuzung Trierer/Zollhaus-/Münchener Straße gegeben. Zwei Schulkinder starben. Die Sprecher aller Fraktionen waren sich einig, daß das leidige Problem nur durch einen Umbau gelöst werden kann.

Die Sicherheit der Fußgänger hatte sich auch die SPD-Stadtratsfraktion zu Herzen genommen, als sie den Antrag stellte, etwas Entscheidendes an der Hohen Marter zu tun. Sie mußte sich darauf vertrösten lassen, daß der Treppenaufgang zur Brücke im Herbst fertig wird.

Auch der CSU-Stadtratsfraktion ging es um die Hohe Marter. Sie wollte die Bundesstraße 2 über die Bahnlinie Weißenburger Straße entlastet wissen. Der Leiter des Tiefbauamtes, Oberbaudirektor Karl Schaller, bedeutete, daß ab Mitte Mai mit je einer Fahrspur über den Europakanal verkehrt werden könne.

Stark überlastet ist inzwischen die Felseckerstraße im Stadtteil Wöhrd. Verwaltung und Stadträte führen es darauf zurück, daß die Bauvereinstraße zur Einbahnstraße geworden ist. Beide Gremien meinten aber auch, daß nur ein sogenannter Zielverkehr in die Felseckerstraße mündet, der normale Fahrzeugstrom aber von der Südstadt über den Wöhrder Talübergang über die Bartholomäusstraße nach Erlenstegen verläuft.

Schließlich dürfen sich auch noch die Autofahrer freuen, die – von den Städtischen Krankenanstalten kommend – über die Rieterstraße die Bucher Straße erreichen wollen. Diether Kahler, Leiter des Stadtplanungsamtes, wußte des Rätsels Lösung: „Wir zwacken etwas von den Parkstreifen ab und erhalten dadurch zwei Fahrspuren.“