11. November 1970: Ein Coup wie in Hollywood
11.11.2020, 08:12 UhrDie Kriminalpolizei rekonstruierte den Hergang der Tat a la Rififi: Vom Nachbargrundstück aus gelangten die Diebe über eine über zwei Meter hohe Mauer in den Hinterhof des Juweliergeschäftes. Unbemerkt von den Hausbewohnern wuchteten sie ein mehrere Zentner schweres Eisengitter, das im Hof lag, zum Kelleraufgang, über dem das vergitterte Fenster zur Geschäftstoilette liegt. Das schwere Gitter diente als Leiter, um zum Fenster zu gelangen. Dort wurde die Eisenstrebe aus der Verankerung gebrochen.
Anschließend wurde dieses Strebe – sie hat einen Durchmesser von zwei Zentimetern – aufwärts gebogen. Dann muß sich einer der Täter mit knabenhafter Gestalt durch die 30 mal 40 Zentimeter messende Öffnung in den Toilettenraum gezwängt haben.
Von da aus gelangte er durch das Büro in den Verkaufsraum. Unter ungesicherten Glasvitrinen lag bereits die umfangreiche Kollektion, die sich die Firma im Hinblick auf das Weihnachtsfest in den letzten Wochen zugelegt hatte. Erst am Tag zuvor war ein größerer Posten Schmuck eingetroffen.
Der Einbrecher besaß viel Fachkenntnis. Er wählte die kostbarsten Stücke aus und ließ billigere Ware unangetastet. Nachdem er die Vitrinen weitgehend geleert hatte, packte er auch noch die Auslagen aus dem nach außen hin vergitterten Schaufenster zusammen, ohne daß irgend jemand etwas davon bemerkte. Das Schaufenster ist während der Nacht nicht beleuchtet.
Wie sie gekommen waren, verschwanden die Einbrecher wieder. Zurück ließen sie nur einige Fußspuren im Hof und Fingerabdrücke, die gegenwärtig noch von der Kriminalpolizei ausgewertet werden.
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