14. Januar 1968: "Zur heiligen Familie"

14.1.2018, 07:00 Uhr
14. Januar 1968:

© Helmholz

Am 24. März soll das um 17 Meter erweiterte Gotteshaus neu geweiht werden. Da es in Nürnberg, und zwar in Wöhrd, schon eine St.-Josefs-Kirche gibt, wird es der "Heiligen Familie" gewidmet. 450 Gläubige können dann von bequemen Sitzreihen aus die Predigt ihres Geistlichen hören. Für den "guten Ton" sorgt eine neuinstallierte Lautsprecheranlage.

Noch vor der Weihe wollen die Reichelsdorfer Katholiken aber eine Dankesschuld bei ihren evangelischen Glaubensbrüdern abstatten, die ihnen seit dem 6. November 1966 in vorbildlicher christlicher Nachbarschaftshilfe ihre ehemalige Philippuskirche zur Verfügung gestellt haben.

Die Erweiterung der Kirche von 28 auf 45 Meter und um 220 Sitzplätze sowie um eine sogenannte Sakramentskapelle für 100 Personen wurde erforderlich, weil die ehemalige Diaspora, die 1933 nur 240 Seelen gezählt hatte, nach dem zweiten Weltkrieg einen geradezu stürmischen Aufschwung genommen hat. 1930 war die alte St.-Josefs-Kirche geweiht worden, 1932 erfolgte die Erhebung zur Kuratie, im Oktober 1949 wurde Reichelsdorf selbständige Pfarrei, deren Einzugsgebiet bis nach Dietersdorf/Wolkersdorf reicht.

Orgel wird größer

Eng mit dem Aufstieg ist der Dekan für Nürnberg-Süd, der 62jährige Alois Wagner, verbunden, der seit 1932 in Reichelsdorf wirkt. In seiner Amtszeit wurden eine Krankenpflegestation, ein Schwesternheim, ein Kindergarten, eine Nähschule und Lehrküche eingerichtet.

Die erweiterte Kirche wird sich den Gläubigen in ihrem Innern in wesentlich anderer Form darbieten: der Altar rückt, der neuen Liturgie entsprechend, mehr zur Gemeinde hin, die Sakristei wurde von der Stirnseite zum Eingang verlegt, die Decke erhält eine Holzverkleidung, die Orgel einige zusätzliche Register.

Der Umbau kostet mit allem Drum und Dran rund 700.000 Mark. Wenn auch einen großen Teil davon das Ordinariat Eichstätt trägt, so muß die Pfarrgemeinde doch noch für die Innenausstattung (neue Heizung und Bänke usw.) ein gewichtiges Scherflein beisteuern.

Dekan Wagner hofft nur noch, daß das Wetter die Arbeiten nicht zu sehr verzögert und damit den Weihetermin gefährdet – damit die Kirche "Zur heiligen Familie" bald zum Mittelpunkt der Reichelsdorfer Katholiken wird.

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