15 Millionen Euro: Dokuzentrum-Umbau verzögert sich
16.8.2019, 05:53 UhrDie Handwerker sollten im Herbst anrücken. Daraus wird nichts, Baubeginn ist erst in einem Jahr. "Die ursprünglichen Planungen waren unrealistisch, das Vorhaben ist viel zu komplex", sagt Florian Dierl, Leiter des Dokumentationszentrums.
Was wird anders? Der Haupteingang ist nicht mehr über die steile Treppe erreichbar, er liegt künftig direkt darunter im Erdgeschoss. Dort bekommt das Dokumentationszentrum neue Räume: Ein großzügiger Eingangsbereich, endlich mehr Toiletten, ein Saal für Filme, Vorträge und Diskussionen sowie Gastronomie sind vorgesehen.
Die Cafeteria hat 80 Plätze im Inneren sowie 50 im Außenbereich. Sie soll auch Gäste ansprechen, die nur am Dutzendteich spazieren gehen wollen.
Besuchermassen sollen entzerrt werden
Über die Treppe im neuen Eingangsbereich oder den — vorhandenen, leider viel zu kleinen — Aufzug gelangen die Besucher zum Ticketverkauf und zur Ausstellung im ersten Obergeschoss. Der Lift kann laut Experten nicht vergrößert werden, weil der Schacht im oberen Bereich nicht breiter auszubauen ist.
Im ersten Stock ist außerdem ein Medien- und Recherchezentrum für Besucher geplant, die ihr Wissen vertiefen wollen. Es soll im jetzigen Kino installiert werden. Ein Buchshop und Büros für die derzeit sehr beengt sitzenden Mitarbeiter ergänzen das Raumprogramm.
Die Dauerschau selbst wird nicht stark erweitert: Künftig kann man sich über die Gräuel des Nationalsozialismus auf 1600 statt auf rund 1350 Quadratmeter informieren. Es geht beim Umbau hauptsächlich darum, die Besuchermassen im Eingangsbereich wie in der Schau zu entzerren und kein allzu großes Gedränge aufkommen zu lassen, wenn Schulklassen, Bundeswehr-Gruppen und Touristen aufeinander treffen.
Ab Jahresbeginn 2021 bis ins zweite Halbjahr 2023 ist das Dokumentationszentrum geschlossen. Doch eine Ersatzschau auf 600 Quadratmetern in der Ausstellungshalle dient als Ersatz. Die Wissenschaftler des Dokuzentrums arbeiten gerade an der komprimierten Fassung.
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