15. Oktober 1967: In einem Jahr fertig
15.10.2017, 08:40 UhrJedermann kann erkennen: Die beiden Münchner Architekten Werner Böninger und Peter Biedermann haben ein Gebäude entworfen, das nicht nur interessant aussieht. Es ist darauf zugeschnitten, ein kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt des neuen Stadtteils zu werden.
Nachdem der Polier vom Dach herab in artigen Reimen seinen Richtspruch vorgetragen hatte, unternahmen die Gäste einen "Spähtrupp" ins Innere, das jetzt noch kahl und nackt aussieht. Sie durchquerten den kleinen Saal für 500 Besucher und begutachteten das Restaurant, zu dem Nebenräume, eine Bierstube und drei Kegelbahnen gehören.
Im Obergeschoß des Gemeinschaftshauses, dem eine Mutterberatungsstelle angegliedert ist, werden später einmal die 15.000 Bände der Volksbücherei für Jugendliche und Erwachsene zeitgerecht untergebracht. Gruppen- und Clubräume, die Lehrküche und zahlreiche Werkräume vervollständigen das Raumprogramm des Gebäudes, dessen einzelne Baukörper so angeordnet wurden, daß sich die Besucher bei gutem Wetter auch im Freien aufhalten können.
Wenn sich übers Jahr die Tore öffnen, dann ist sicherlich auch die bange Zeit vergessen, in der wegen der Ebbe in der Stadtkasse erwogen wurde, den Bau einstweilen liegenzulassen. 5,1 Millionen Mark sind schließlich eine hübsche Summe. Aber im Gemeinschaftshaus in Langwasser ist das Geld gut angelegt worden.
Die Bevölkerung des neuen Stadtteils nahm die gute Gelegenheit der schlichten Richtfeier wahr, um sich weit vor dem offiziellen Eröffnungsfest einen kleinen Eindruck von dem großen Bauwerk zu verschaffen. Die Abordnung der Bauherrschaft (Stadt Nürnberg) und die Bauarbeiter durften von den künftigen Nutznießern des stattlichen Hauses schon manches Wort des Lobes über das gelungene Werk hören.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen