17. Januar 1967: Wirtshaus im tiefen Tann

17.1.2017, 06:00 Uhr
17. Januar 1967: Wirtshaus im tiefen Tann

© Archivbild: NN

Am Rande der Straßweiher, neben der alten Straßmühle, lässt Graf Roland von Faber-Castell ein gastliches Haus bauen, das Architekt Dr.-Ing. Friedrich Seegy entworfen hat. Es bietet in den verschiedenen Räumen, die stilvoll eingerichtet werden, über 100 Gästen Platz. Im Sommer stehen obendrein große Terrassen und überdachte Freisitze zur Verfügung.

"Jägerhof Churpfalz" soll die einladende Stätte heißen, denn der Bauherr möchte mit dem Namen darin erinnern, dass just an dieser Stelle einst die Grenze zur oberen Pfalz verlief.

In der alten Wirtschaft bekommen die Ausflügler zwar nach wie vor ihre Stadtwurst und eine halbe Bier. Die dort vorhandenen Plätze reichen aber nicht aus, um Durst und Hunger aller zu stillen. Eine Erweiterung des alten Gebäudes kam nicht in Frage, so dass sich Graf Roland von Faber-Castell zum Neubau entschloß, der 300 Meter südlich des Forsthauses "Birkenlach" zu liegen kommt.

Dr.-Ing. Friedrich Seegy entwarf dafür einen Baukörper mit tief herabgezogenen Dächern, der sich hervorragend in die waldreiche Umgebung einfügt. Im Erdgeschoss befindet sich ein Grillraum für 45 Besucher, daneben eine Köhlerstube, um deren offenen Kamin sich 20 Gäste scharen können. Ein Nebenzimmer mit 30 Plätzen und ein Jagdzimmerchen, in dem eine zehnköpfige Runde gemütlich unterkommen kann, vervollständigen die Raumflucht des Hauses, das einen bäuerlichen Anstrich bekommt; mit Hilfe einer abgerissenen Scheune aus dem 18. Jahrhundert, deren Holzteile beim Innenausbau verwendet werden.

Im Keller brachte der Architekt die Vorratsräume und die technischen Anlagen zur Versorgung des Hauses unter, während sich die Wohnungen und Zimmer für Betriebsangehörige unter dem Dach befinden. Selbstverständlich gehören auch genügend Parkplätze zum "Jägerhof Churpfalz", der im Februar des nächsten Jahres die Pforte öffnet und von der erfahrenen Gastronomenfamilie Kachelmann-Hann bewirtschaftet wird. Wild- und Fischspezialitäten sollen in erster Linie der Speisekarte zur Zierde gereichen.

Neben der erlesenen Küche und der Möglichkeit, von den Straßweihern aus erholsame Waldspaziergänge zu unternehmen, kann eine hübsche Zutat die Nürnberger reizen, 20 Minuten Autofahrt (Autobahnzubringer Feucht-Röthenbach b. St. Wolfgang-Sperberslohe) zum Wirtshaus auf gräflichem Grund anzutreten. In unmittelbarer Nähe soll ein Wildgehege angelegt werden.

Kurzum: im Süden entsteht ein neuer Anziehungspunkt für die Großstädter, der in naher Zukunft noch ausgebaut wird. Der Gedanke, in Verbindung mit dem "Jägerhof Churpfalz" ein Hotel zu errichten, ist bereits geboren.

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