19. April 1968: Kanäle für den Hafen

19.4.2018, 07:00 Uhr
19. April 1968: Kanäle für den Hafen

© NN

Unabhängig vom bevorstehenden ersten Rammstoß hat jedoch die Stadt – abgesehen von den Kosten für die Umsiedlung der Bevölkerung – viel Geld in das Gelände gesteckt. „Etwa 19 Millionen DM sind bereits finanziert“, erklärt Oberbaudirektor Karl Schaller, der Leiter des Tiefbauamtes. Davon entfallen rund elf Millionen DM auf den Brückenbau, für den Nürnberg finanzielle Hilfe bekommt.

19. April 1968: Kanäle für den Hafen

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Die Kanalisation steht mit acht Millionen DM zu Buche. Bauabschnitte im Gegenwert von fünf Millionen DM sind schon vergeben worden. Dabei sieht es im Bereich von Hinterhof so aus, als habe die Erde das viele Geld einfach verschluckt. Denn nur die übermannshoch aus dem Boden ragenden Kanalschächte zeugen davon, daß die Zeit nicht ungenutzt geblieben ist: das Hauptgerippe der Kanalisation im westlichen Hafenrandgebiet steht bereits. Es hat 1,55 Millionen DM gekostet. An den Betonklötzen läßt sich erkennen, wie hoch das Gebiet aufgeschüttet werden muß, bis überall das gleiche Niveau erreicht ist.

Bis 1970 – so versichert Baudirektor Otto Betz – wird die gesamte Hafenzone am Rande von Eibach entwässert sein, so daß sie besiedelt werden kann. In zwei Jahren liegen dann auch die Rohrleitungen in den Hafenstraßen 1 und 2 zu beiden Seiten des ersten Beckens im Boden. Dazu kommen außerdem die Arbeiten am großen Hafensammler, dessen Durchmesser über zwei Meter beträgt.

Zwei Abschnitte zu je 1,2 Millionen DM entstehen schon jetzt, ein drittes Stück, das nochmals 2,2 Millionen DM erfordert, nimmt die Stadt in absehbarer Zeit in Angriff. „Wir sind froh, daß wir dort draußen schon so weit gekommen sind, denn die Hafenbauer können schließlich erst dann schütten, wenn die Kanäle fertiggestellt sind“, erklärt Baudirektor Otto Betz.

„Eine gewaltige Aufgabe“ Neue Wirtschaftszweige sollen sich ansiedeln können – Nächste Termine liegen fest

Trotz des Fortschritts bleibt in den nächsten Jahren auch für die Stadt Nürnberg noch eine gewaltige Aufgabe. Oberbaudirektor Karl Schaller weist darauf hin, daß der Straßenbau bevorsteht, daß Brücken errichtet werden müssen, daß im ehemaligen Waldgelände großzügig bemessene Kreuzungen entstehen, damit zwischen der geplanten nördlichen und südlichen Hafenstraße neue Industrie- und Wirtschaftszweige siedeln können.

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