19. Mai 1969: Urlaubserinnerungen am Dutzendteich
19.5.2019, 07:00 UhrSo gut waren teilweise die Windverhältnisse. Sie ließen die Frühjahrsregatta zu einem echten Leistungsvergleich werden, wenn sich auch der Seglergruß „Mast- und Schotbruch“ beinahe im negativen Sinne erfüllt hätte: zwei Boote kenterten. Aber außer einem unfreiwilligen Bad der Besatzung gab es kein weiteres Unheil.
Daß sich die Vertreter des gastgebenden Vereins meist an der Spitze behaupteten, lag bestimmt nicht am mangelnden Können der Konkurrenz aus Nordbayern, sondern an der Klasse der Yacht-Club-Leute. „Noris“ zählt immerhin über 100 Mitglieder, von denen die meisten schon Erfahrungen bei schweren Regatten gesammelt habe, so erst vor kurzem zwei bei den deutschen Flying-Dutchman-Meisterschaften auf dem Chiemsee. Aber der ist nur eine „Badewanne“ im Vergleich zum Mittelmeer, wo man heuer hinfahren will, und den norddeutschen Küstengebieten, wo man sich in früheren Jahren behauptet hat. Der Besitz des A-Scheins („Führerschein“ für Binnengewässer) ist für die Yacht-Club-Mitglieder beinahe schon eine Selbstverständlichkeit, der Kreis der B-Schein-Inhaber (Küsten) wächst zusehends.
Als gestern nachmittag Stadtrat Hans Batz – sicherlich hat er sich auch über die mißlichen baulichen Verhältnisse des Yacht-Club informiert – die Siegerehrung vornahm, da lagen hinter den Teilnehmern viele harte Runden, die sich über den ganzen Dutzendteich erstreckten. Dabei war es nicht nur darauf angekommen, schnell zu sein, sondern auch mit den Bojen nicht in Berührung zu kommen. Die meisten Segler schafften es. Dafür „Mast- und Schotbruch” für die Kreuzfahrten im Mittelmeer.
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