2. Oktober 1968: Wandern im Wandel
2.10.2018, 07:00 UhrSie unternahmen mit dem Bus einen Ausflug zu den Jugendherbergen Hartenstein und Weißenbrunn, vertauschten den Sitzungssaal im Rathaus mit einem freundlichen Aufenthaltsraum mit Blick auf die Wälder des Frankenjura und ließen sich vom stellvertretenden Landesvorsitzenden des bayerischen Jugendherbergsverbandes, Leonhard Burger, über die Pläne, Sorgen und Erfolge der Organisation erzählen.
Nur zu gern erfüllte der Verband den Wunsch der Ausschußmitglieder, denn stolz konnte er das neue postmoderne Haus in Hartenstein vorführen, das erst im Juni 1967 eröffnet worden ist, und in Weißenbrunn zeigen, wie schön ein altes Haus mit einem modernen Anbau nach der Generalüberholung aussehen kann.
In Hartenstein, das schon vor dem 1. Weltkrieg für das Jugendwandern von Nürnberg aus erschlossen wurde, entstand für knapp 800 000 DM nicht nur eine preiswerte Übernachtungsstätte für Gruppen, Einzelwanderer und erholungsbedürftige Kinder mit 80 Betten, sondern ein gemütliches Heim, das Tagesräume, ein Club- und ein Spielzimmer bietet und einen idealen Platz für Naturstudien darstellt. Es ist ein Beispiel für den Wandel im Jugendherbergswesen, das sich immer mehr auf die Ansprüche moderner junger Menschen einstellt und jetzt auch den Komfort einer Pension besitzt. So schnellten die Übernachtungen von 3.000 bis 4.000 im alten Haus neben der Kirche in einem Jahr auf 12.000 in die Höhe.
Die Weißenbrunner Herberge, die als erste nach dem Krieg gebaut worden ist, erhielt einen modernen Anbau, durch den das alte Haus jetzt mit allen anderen Herbergen konkurrieren kann. Beide Jugendherbergen liegen in reizvoller Umgebung, Hartenstein auf der Höhe inmitten von Mischwäldern, Weißenbrunn direkt gegenüber dem Naturbad. So ist es kein Wunder, daß sie vor allem die Nürnberger Jugendlichen anziehen, aber auch Gäste aus ganz Deutschland.
Doch nicht nur den landschaftlichen Schönheiten galt die Aufmerksamkeit der Ausschußmitglieder, ein wenig Theorie mußte auch sein: einstimmig verabschiedeten sie die Satzung für die Heime der offenen Tür und das neue Gemeinschaftshaus in Langwasser und besprachen die Mietpreise für die Räume in der Begegnungsstätte.
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