21. Oktober 1968: Räkeln mit Raubkatzen
21.10.2018, 07:00 UhrDie 28jährige – einer der Stars des Rumänischen Staatscircus, den Willy Hagenbeck in seinem Programm vorstellt – ließ riesige Tiger für einen Happen Fleisch Männchen machen, hopste vor der Nase der Löwen herum und spielte mit ihnen, als seien es zahme Kätzchen.
Doch nicht nur bei „der schönsten Raubtiernummer der Welt“ hielten die Gäste während der drei Stunden voller Manegenzauber und Zirkusluft den Atem an: Nervenkitzel löste sich in Bewunderung und stürmischen Applaus, wenn die „Ganeas“ in wirbelnden Saltos durch die Luft flogen und sicher auf dem Trapez landeten oder drei „Berneas“ auf einer Leiter bis unter die Kuppel turnten, die nur auf einem einzigen Schulterpaar ruhte, wenn unter rasendem Trommelwirbel Mädchen durch die Luft geschleudert wurden und die moderne Technik höchste Artistik verlangte.
Bären tanzten, die Keulen fanden die Hand des Jongleurs, Elefanten und Ponys drehten sich im Ringelreihen, Lamas nahmen als Hürden Kamele – Naturgesetze schienen aufgehoben.
Doch was wäre der Zirkus ohne die Clowns, die traurigen Narren, die ewig verlachten und immer geliebten, die nichts zustande bringen und doch so viel können: Noch immer will den „Rivels“ die Brücke nicht gelingen. Seit 40 Jahren begleitet die berühmten spanischen Clowns das Lachen der Zuschauer. Auf dem Kinderspielplatz lernten sie sehen, wie nahe Schabernack und Schadenfreude beieinander liegen. Ihre Show wird niemals alt, denn Kinderspiele sind immer wieder neu, als sei‘s ein Spaß aus dem Augenblick geboren.
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