24. September 1967: Waghalsige Menschen, wilde Tiere

c. l.

24.9.2017, 07:00 Uhr
24. September 1967: Waghalsige Menschen, wilde Tiere

© Ulrich

Den Zuschauern stockt der Atem, wenn Menschen unter der Zirkuskuppel von Trapez zu Trapez springen oder mit wilden Raubtieren umgehen wie mit biederen Hauskatern.

24. September 1967: Waghalsige Menschen, wilde Tiere

© Ulrich

Hinter all diesen Darbietungen verbirgt sich ein besonderer Reiz: die farbenprächtige Schau und ein Hauch von Romantik, die den jungen wie den älteren Zuschauer gleichermaßen gefangennehmen. Die Besucher sind gespannt, ob die großen Wagnisse gelingen; sie erleben das erlösende Gefühl, wenn alles gut gegangen ist.

Hier einige Leckerbissen aus dem reichhaltigen Programm unter Leitung von Direktorin Clara Williams und Günther Gebel-Williams: Der Juniorchef vereint drei natürliche Feinde der freien Wildbahn hinter einem dünnen Kunststoffgitter – einen indischen, einen afrikanischen Elefanten und einen bengalischen Tiger.

Als Krönung seiner Dressur reitet Gebel-Williams auf dem Tiger, der wiederum auf dem Elefanten sitzt. Nur manchmal packt den Tiger noch die alte Jagdlust, wenn er den Elefanten anspringt und sich in die Wolldecken auf dem Rücken verbeißt. Der Dompteur hat für diese Nummer, an der er zwei Jahre arbeitete, die „Ernst-Renz-Plakette“ und den „Circus-Oskar“ für Einzelleistungen erhalten.

Mit Humor übergeht der Franzose Alfredo Beautour die gefahrvollen Szenen mit seinen 12 Panthern. Als eine der gelbgefleckten Katzen nicht aus dem Zelt will, alles gute Zureden nicht hilft, da trägt er sie schließlich selbst hinaus. Die spanischen Musikclowns sorgen für Gelächter im weiten Rund. „Les Romanus“ sind übermütige Akrobaten, bringen mit todernsten Mienen die tollsten Späße und beherrschen ihre Instrumente, obwohl es im ersten Augenblick so aussieht, als wüßten sie mit ihnen nichts anzufangen.

Nicht alles in diesem bunten Programm läßt sich beschreiben. Es reicht von den menschlich agierenden Schimpansen über Buffalo Bill, der aus allen Winkeln und Lagen schießt und trifft, bis zur „Timenon-Truppe“, die Wirbel in die Manege bringt. Sie alle tragen zu dem ausgewogenen Programm bei, das keine Längen kennt.

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