28. Januar 1968: Die Landebahn ist geräumt
28.1.2018, 07:00 UhrDamit endet das Nachbarschaftsverhältnis zweier grundverschiedener Partner: hier der wachsende Stadtteil Langwasser, dort die US-Armee mit ihrem für sie wichtigen Luftlandeplatz, mit einem Manövergelände.
Stück um Stück gaben die Amerikaner die von ihnen ursprünglich beanspruchten Gebiete, insgesamt etwa 150 Hektar, zurück. Schließlich blieb eine Fläche von rund 30 Hektar im Raum der großen Straße für die Bebauung blockiert.
Ersatzplatz Hoher Bühl
Auf dem Hohen Bühl wurde nach langem Suchen ein Ersatzgelände für den Flugplatz und die Lager gefunden. Etwa 1960 liefen die Verhandlungen zwischen der Oberfinanzdirektion und dem Freistaat Bayern über den Grunderwerb an: vor fünf Jahren begannen die Bauarbeiten. Zug um Zug räumten die Amerikaner weitere Gelände: zuerst das Manövergebiet, auf dem heute die Nachbarschaft U im Nordwesten von Langwasser entsteht.
Vor zwei Jahren konnte das Munitionslager, vor einem Jahr das Treibstofflager verlegt werden. Nun standen nur noch die Märzfeldtürme dem Wachstum von Langwasser entgegen. Wenn die Amerikaner kein Verständnis gezeigt hätten, so versichert WBG-Direktor Joseph Haas, könnten die steinernen Kolosse erst jetzt gesprengt werden. Die Armee fürchtete nämlich um ihre Maschinen und Anlagen.
Unbürokratische Übereinkunft
Ganz unbürokratisch sei man zu einem Kompromiß gekommen, erinnert sich Direktor Haas. Man baute der Armee einen Behelfshangar und versicherte ihr Inventar. Die Märzfeldtürme fielen im letzten Frühjahr, die Nachbarschaft U wuchs aus dem Boden.
Ein Weihnachtsgeschenk für alle beteiligten war schließlich die Eröffnung des Flugplatzes auf dem Hohen Bühl am 21. Dezember 1967. Nun steht der letzte Akt bevor: der amtliche Abschied der Amerikaner von der großen Straße und den wenigen leeren Gebäuden. Im Nordosten von Langwasser kann geplant und gebaut werden.
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