28. Mai 1968: Stadt denkt schon an Europapokalspiele

Nürnberg - Die Zufahrtswege zum Nürnberger Stadion sollen für die bevorstehenden Europapokalspiele des Clubs noch erweitert werden. Der Bauausschuß gab gestern das Startzeichen zum Ausbau der "Großen Straße".

123.800 DM sind erforderlich, damit alle Gefahren beseitigt werden können. Der ebenso hinderliche wie häßliche Stacheldraht soll danach fallen. Die Stadträte geizten auch sonst nicht mit riesigen Summen. Den höchsten Betrag – 2,437 Millionen DM – verschlingt der Ausbau der Otto-Bärnreuther-Straße.

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„Davon hängt die weitere Entwicklung von Langwasser ab“, erklärte Baureferent Heinz Schmeißner dem Ausschuß und machte ihm die Kosten schmackhaft. Auf dem Programm steht das Teilstück zwischen der Münchener Straße und der Ringbahnüberführung. In drei Minuten war der Stadtsäckel um weitere 452.000 DM erleichtert. Für diesen beachtlichen Batzen erhalten die Angerburger Straße, der Heroldsberger Weg und die Gumbinner Straße in Ziegelstein sowie der Reseden-, Primel- und Alpenrosenweg in Gibitzenhof Regen- und Schmutzwasserkanalisationen. Die zunehmende Besiedlung des Gebietes zwischen Röthenbach und Gebersdorf macht den Ausbau der Herriedener Straße östlich der Rangaustraße erforderlich. Man bewilligte für den 1. Abschnitt 106.600 DM.

Munter weiter gebuddelt und Geld ausgegeben wird für die U-Bahn-Stammlinie 1. Elektrische Versorgungsanlagen in der Oppelner Straße schlagen mit 261.300 DM zu Buch. Wenn die Müllverbrennungsanlage voll genutzt werden soll, müssen Zufahrtswege geschaffen werden. Der Bauausschuß will dieses Ziel mit 224.600 DM erreichen.

Nürnberg

31.5.2018, 08:16 Uhr

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Die einzigen Wortmeldungen in der Sitzung gab es zum Punkt "Ausbau der Großen Straße". Oberbürgermeister Dr. Urschlechter hatte es sich dieses Mal zwar verkniffen, große Versprechungen zu machen – 1961 Ausbau des Städtischen Stadions –, aber ganz mit leeren Händen wollte auch der Bauausschuß nicht vor dem deutschen Meister und seinem Anhang dastehen. Das über einen Kilometer lange ehemalige Fluggelände, das dicht an die Fußballarena heranführt, war ein willkommenes Objekt dafür. Es wird künftig einen Großparkplatz für mehrere tausend Autos abgeben.

"Wenn der Club als Europacupsieger kommt, wird das Parkplatzproblem sehr aktuell", mit diesen Worten wagte der Vorsitzende der CSU-Fraktion, Dr. Oscar Schneider einen kühnen Blick in die Zukunft. Nun, eines steht jetzt schon fest: bei keinem anderen Stadion in Deutschland gibt es so viele günstige Abstellmöglichkeiten wie in Nürnberg.