29. Oktober 1967: Der Erfindergeist ist ungebrochen
29.10.2017, 08:18 UhrSchon die wenigen Dutzend Kostproben, die der Präsident des deutschen Erfinderrings, Konsul Dr. Karl Müller, gestern in seiner traditionellen "Internationalen Erfinder-Revue" vorstellte, bewiesen, daß der Erfindergeist ungebrochen ist, ja, daß die Phantasie sogar manchmal ein wenig überschäumt. Imitation der Muttersau
Um bei diesen originellen Einfällen zu beginnen: ein ungarischer Erfinder stellt eine anfeuchtbare Clo-Rolle aus – die meisten mögen‘s trocken, aber für bestimmte Leiden soll die Anfeuchtung nützlich sein. Georg Wildgruber aus Pfaffenhofen an der Ilm hat einen Futterautomaten entwickelt, der die Muttersau für Spanferkel so naturgetreu wie nur möglich ersetzt. Noch einen Blick auf den kleinen Schaufelradbagger, der den Totengräber ersetzen soll und auf das Heizkissen mit Klopfmassage, dann wollten wir diese Abteilung der Neuheitenschau verlassen und uns dem Ernst des Lebens zuwenden. Treppe zur Selbstmontage
In Stichworten seien vorgestellt: die Baby-Milchflasche mit angebautem Thermometer; die Gardine, zu der man nicht mehr hinaufklettern muß, sondern die durch den sinnvollen Apparat einer Hausfrau zum Wechseln heruntergelassen werden kann; die freitragende Universaltreppe aus vorgefertigten Einzelelementen zur Selbstmontage; ein Gleitschutz für Bremspedale und ein neuartiger Minenspitzer für alle denkbaren Formen; das "Klavier im Koffer" und die Kunststoff-Gliedermatte ohne irgendwelche Metallteile; die regulierbare Polstermatratze, die durch einen einzigen Handgriff stufenlos auf verschiedene Belastungsarten eingestellt werden kann und der Beutel für Schmutzwäsche mit angebauter Waage – man könnte stundenlang fortfahren, ohne doch diese Schau von mehr als 400 Erfindungen und Neuheiten auch nur halbwegs auszuschöpfen.
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