3. Juni 1969: Wie heißt das Tigerbaby?

R. P.

3.6.2019, 07:00 Uhr
3. Juni 1969: Wie heißt das Tigerbaby?

© NN

Deshalb ist die Nürnberger Bevölkerung wieder einmal aufgerufen, sich im Bekanntenkreis umzuhören und das Ereignis auf einer Postkarte dem Unternehmen mitzuteilen. Täufling ist ein Tigerbaby, das erst ein vierwöchiges, aber reichlich bewegtes Erdendasein hinter sich hat. Schuld daran ist die Tigerin „Sheba“, die sich als richtige Rabenmutter erwies. So schien es für ihren Sprößling keine Rettung mehr zu geben, aber die Bärendompteuse Rita Antoine gab nicht auf.

Durch „Mund-zu-Maul“-Beatmung hielt sie das Wollknäuel erst einmal am Leben und fand schließlich in der zweieinhalbjährigen Schäferhündin „Cilly“ eine treusorgende Amme. Ihr Schützling wurde dank der guten Pflege bald anspruchsvoller. So erhielt sie in der weißen Malteser-Hündin „Heidi“ auch noch eine Spielgefährtin.

Die Taufe soll am Mittwoch, 11. Juni, mitten in der Zirkusmanege steigen. Als Pate wird noch ein prominenter Nürnberger gesucht. Was Sarrasani dem pp. Publikum noch bieten wird? Nun, das altbekannte Unternehmen, durch sein Gastspiel vor über drei Jahren auf der Deutschherrnwiese noch in guter Erinnerung, kommt mit 200 Wagen, 200 Tieren und 200 Menschen. Scherzhaft könnte man hinzufügen: und einem Theologen. Circuspfarrer Stegmann wird am Sonntag, dem 8. Juni, 11 Uhr einen modernen und unkonventionellen evangelischen Gottesdienst halten, der von einer Spiritual-Band und einer Kapelle musikalisch umrahmt wird. Die Bevölkerung ist dazu eingeladen.

Wenn die Worte des jetzigen Sarrasani-Chefs Frizt Mey: „Solange der Zirkus Zirkus bleibt, wird er nicht aussterben!“ zutreffen, dann können die Premierenbesucher auf einen circensischen Volltreffer hoffen, in dessen Mittelpunkt Dressur, Artistik und Clownerie stehen. Als große Zugnummer wird der Schimpansen-Filmstar „Judy“ angepriesen, der in der Fernseh-Urwaldserie „Daktari“ schon in vielen Familienheimen über den Bildschirm geflimmert ist.

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