30. November 1970: Das Chaos im Verkehr blieb aus
30.11.2020, 07:00 UhrDieses System gibt es – wie berichtet – heuer zum zweiten Mal. Es wurde von Vertretern der Polizei, der Stadtverwaltung, dem ADAC und dem Einzelhandelsverband ausgearbeitet. Seine Funktion: sechs Parkflächen an der Peripherie der Stadt, an den Haupteinfallstraßen, sollen den von auswärts kommenden Autostrom abfangen. Das Parken ist kostenlos, jeder Insas erhält außerdem eine Rückfahrkarte, die für die öffentlichen Verkehrsmittel gilt.
Trotz dieser Vergünstigung blieben die sechs Parkplätze weitgehend leer. Ein Sprecher der Verkehrsstreife erklärte, nachdem der Haupt-Boom bereits vorüber war: "An der Peripherie blieben über 1.000 Stellplätze unbenutzt. Sogar zwei Parkhäuser in der Innenstadt waren zeitweise nur schwach besetzt.
Doch sollte man sich dadurch nicht täuschen lassen: wäre der Verkehr nur ein wenig dichter gewesen oder hätte es einen Unfall gegeben, eine kleine Katastrophe wäre die Folge gewesen. Obwohl noch alles recht glimpflich ablief, kam es gelegentlich zu Stockungen."
Auswärtige kamen
Der Parkplatz an der Messehalle wurde fast ausschließlich von Besuchern der Jochen-Rindt-Show und der Kaninchenschau besucht, sie mußten 1,20 DM berappen. Dagegen hatte der Parkwächter bis um 11.30 Uhr erst 27 Fahrkarten an Benutzer des Park-and-Ride-Systems ausgegeben.
"Dabei ist zu bedenken, daß die 27 Fahrkarten nicht 27 Autos bedeuten; denn in jedem der Wagen saßen durchschnittlich drei Mann. Bei ihnen handelte es sich meistens um Auswärtige, die den 100-Meter-Marsch zur nächsten Straßenbahnhaltestelle gern auf sich nahmen."
An den folgenden drei verkaufsoffenen Samstagen wird das Park-and-Ride-System wieder eingesetzt – mit größeren Erfolg als an diesem Wochenende, hofft die Verkehrspolizei. Denn immer geht es nicht mit einem blauen Auge ab.
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