31. Oktober 1968: Posthornklänge von der Platte

NN

31.10.2018, 13:42 Uhr
31. Oktober 1968: Posthornklänge von der Platte

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Bald werden sie wieder frohgestimmte Besucher am Christkindlesmarkt kutschieren und dabei kräftig ins Posthorn stoßen. Wer die Klänge dieser alten Original-Instrumente schätzt, kann sie sich jetzt auch in den eigenen vier Wänden zu Gemüte führen: sie sind nun auch auf einer Schallplatte festgehalten.

Heinz Schiegl, der Inhaber der Nürnberger Abanori-Schallplatten-Produktion an der Burgstraße, hat die beiden Postillione für seine Folklore- und Volksmusik-Serie „Musik aus deutschen Landen“ entdeckt. Nun blasen sie vieltausendfach, untermalt von trabenden, schnaubenden und wiehernden Pferden, auch von süßem Vogelgezwitscher, die altbekannten Melodien: „Lang, lang ist‘s her“, „Aber der Wagen, der rollt“, „Schier dreißig Jahre bist Du alt“, „Die Erlenmühle“ und den „Holderstrauch“, bis ihr Lied „So scheiden wir mit Sang und Klang“ mit der letzten Rille leise in der Ferne verklingt.

Wer „einen Hauch Romantik aus der guten alten Zeit“ liebt, bei dem wird die Schallplatte sicher gut ankommen. Hans und Rudolf Rettenbacher, die auf eine lange Postillion-Tradition vom Großvater und Vater her zurückblicken – heute gehen sie allerdings einem ganz nüchternen Dienst im Bahnpostamt und bei der Geldzustellung nach – freuen sich, daß ihre volkstümliche Kunst nun für alle Zeiten festgehalten ist. Ganz im stillen träumen sie sogar von einer „Goldenen Schallplatte“.

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