6. Februar 1970: ,Eppelein wäre nicht entkommen‘

H. N.

6.2.2020, 07:00 Uhr
6. Februar 1970: ,Eppelein wäre nicht entkommen‘

© NN

Dieses artige Kompliment mit Lokalkolorit zollte gestern abend im Hotel „Deutscher Hof“ Oberstaatsanwalt Hans Sachs – erster Träger des Ordens wider die Neidhammel der „Nürnberger Luftflotte des Prinzen Karneval“ – dem fünften Inhaber: Eduard Zimmermann, durch seine Fernsehsendung „Aktenzeichen XY – ungelöst“ weitum bekannt und häufig sogar gefürchtet.

Die hohe Auszeichnung überreichte Luftflotten-Präsident Eduard Fürnkäs dem Bildschirm-Fahnder bei einer fränkischen Narrensitzung, so daß wenigstens an diesem Abend die Ganoven Ruhe hatten.

Freilich: ein Schönheitsfehler hatte sich in die Zeremonie geschlichen. Eduard Zimmermann nahm sich kein Blatt vor den Mund und bedauerte lebhaft, den Orden von seinem Vornamens-Vetter, nicht aber aus zarter Pagenhand erhalten zu haben. Doch Ihre Lieblichkeit Prinzessin Heidi rettete die Lage. Sie verlieh dem Fernsehmann flugs den Prinzenorden – ohne den holden Gunstbeweis zu vergessen.

Ein großes Programm

Die zahlreich erschienene närrische Prominenz – darunter auch Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter – und der neue Ordensritter waren wieder zufriedengestellt. Zufrieden waren auch die Gäste mit dem großen Programm, das ihnen die Büttenredner servierten, zu dem die Tänze der Gardemädchen und der Solisten gehörten. Zum Abschluß bestätigten die zwei „Pöiterlesboum“ erneut ihren Ruf als erklärte Lieblinge auf der Narrenbühne.

Selbst die Pausen zwischen den Vorträgen blieben nicht ungenutzt, denn zu viele befanden sich im Saale, die wegen ihrer Faschingsgefühle einen Luftflotten-Orden verdient hatten.

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