Alle Filialen dicht: Die Bäckerei Entner ist Geschichte
26.10.2018, 07:00 Uhr"Dank des guten wirtschaftlichen Klimas sind die ehemaligen Entner-Arbeitnehmer glimpflich davongekommen", sagt Klaus-Christof Ehrlicher. Der Rechtsanwalt mit Kanzleien in Nürnberg und Coburg war vom Amtsgericht Nürnberg in diesem Mai zum Insolvenzverwalter bestellt worden.
Ehrlicher kennt die "Entner GmbH Bäckerei und Konditorei" gut - er stand dem Unternehmen als Sachwalter zur Seite, als es im Januar 2015 schon einmal Insolvenz anmelden musste. Damals führte das Unternehmen eine sogenannte Sanierung in Eigenverwaltung durch, um wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen. Das alte Management um Geschäftsführer Günter Entner blieb im Amt. "Leider war die damalige Sanierung nicht nachhaltig", bedauert Ehrlicher. Es half damals auch nichts, dass sich die Zahl der Filialen von 46 auf 30 verkleinerte und die Belegschaft von 270 auf 250 Mitarbeiter schrumpfte, um Kosten zu reduzieren. Das neue Konzept trug nicht dauerhaft, so dass die Bäckerei knapp zweieinhalb Jahre später wieder den Gang zum Amtsgericht antreten musste.
Doch anders als 2015 hatte die Belegschaft diesmal gute Karten auf dem Arbeitsmarkt. Vor allem die rund 60 Verkäuferinnen - die anderen Mitarbeiter waren in der Produktion tätig - mussten teilweise nur schriftlich ihr Interesse an einer Stelle bekunden, ein persönliches Bewerbungsgespräch war unnötig, erzählt Ehrlicher.
Die "Entner GmbH" wurde 1953 in Fürth gegründet, ihren Sitz hatte sie zuletzt in Wendelstein. Im Laufe des Insolvenzverfahrens 2018 wurde allen Mitarbeitern gekündigt. Es war weder gelungen, einen Käufer für alle Filialen zu finden, noch sich mit Interessenten über die Übernahme einzelner Filialen zu einigen. Am Ende der Insolvenz steht die Löschung des Namens im Handelsregister.
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