Auch in Nürnberg: Gegenwind für die Stromautobahn

29.1.2014, 19:46 Uhr
Auch in Nürnberg schlug den Vertretern von Amprion viel Gegenwind ins Gesicht.

© Hippel Auch in Nürnberg schlug den Vertretern von Amprion viel Gegenwind ins Gesicht.

Nein, die Vertreterin von Amprion hat keine Chance: Es wird gebuht, geschrien, gepfiffen. Die Truppe aus Berg-Hausheim leistet ganze Arbeit. Irgendwann wird es auch den anderen Bürgern zu bunt: Man solle doch die Mitarbeiterin des Übertragungsnetzbetreibers zu Wort kommen lassen, bittet eine Frau, sonst gebe es gar keine Informationen.

Mit Bussen kamen die Bürger aus ganz Franken und der Oberpfalz nach Nürnberg. Nicht alle sind auf Krawall gebürstet: "Ich möchte verstehen, warum die Trassen so geplant wurden",

sagt etwa Inge Bielicke aus Hagenhausen bei Altdorf. "Ich erhoffe mir Klarheit", sagt Markus Gruber aus dem benachbarten Raschbach. Nüchtern, betont er, gehe er an die Sache ran. Doch er hofft - wie so viele hier - die von Amprion favorisierte Trasse noch verhindern zu können. Sie soll in Sichtweite an seinem Haus vorbeiführen. Robert Bräunlein aus Hegnenberg geht es nicht nur um die "Verschandelung der Landschaft".  "Was ist mit den Kindern?", fragt er. "Ich mache mir Angst um ihre Gesundheit, wenn die Stomleitung direkt an unserem Ort vorbeiführt."

Das treibt auch die Hausheimer um. Auch er habe Kinder, beginnt Christopher Fürst. Die sollen nicht mit der Stromautobahn vor der Tür aufwachsen. Dafür werde er kämpfen. Gerne auch lautstark, sagt er und skandiert wenig später - gemeinsam mit Bruder Tobias und Mutter Monika im Großen Saal der Meistersingerhalle: "Keine Gasse für die Trasse!" Die Veranstaltung, das hat sich die Familie vorgenommen, soll nicht ungestört ablaufen können. Und das tut sich auch nicht. "Keine Stromautobahn", skandieren immer wieder Zuhörer. "Erdkabel" "Alles eine Sauerei!"

Bereits am Dienstag veranstaltete Amprion in Kulmbach einen Infoabend. Auch hier gab es viel Gegenwind für das Projekt.

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