Von Autotransportzug erfasst

Bewusstlosen zum Sterben auf Gleise gelegt: Mordprozess gegen drei Männer startet heute in Nürnberg

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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21.1.2025, 03:32 Uhr
Der Vorfall im April 2024 in Neumarkt löste Entsetzen aus: Drei Männern wird vorgeworfen, einen Bewusstlosen auf Gleise gelegt zu haben, um ihn zu töten.

© Klein/vifogra/dpa Der Vorfall im April 2024 in Neumarkt löste Entsetzen aus: Drei Männern wird vorgeworfen, einen Bewusstlosen auf Gleise gelegt zu haben, um ihn zu töten.

Drei Männer sollen einen Bewusstlosen am 4. April auf ein Bahngleis hinter dem Neumarker Bahnhof gelegt haben, wo dieser von einem Güterzug überrollt wurde und starb. Am Dienstag (9.00 Uhr) beginnt vor dem Landgericht in Nürnberg der Prozess wegen Mordes gegen die 22, 25 und 32 Jahre alten Litauer. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wirft ihnen vor, das Opfer gemeinschaftlich aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.

Die drei Männer waren nach Angaben des Gerichts als Leiharbeiter nach Bayern gekommen und wohnten in einer Monteursunterkunft in Neumarkt in der Oberpfalz. Im vergangenen April hatten sie demnach dort zusammen Alkohol getrunken - dabei war es laut Staatsanwaltschaft "aus nichtigem Anlass" zum Streit mit dem 48 Jahre alten Opfer gekommen. Die genauen Gründe dafür konnten die Ermittler bislang nicht herausfinden.

Festnahme wenige Stunden später

Einer der Angeklagten soll den 48-Jährigen daraufhin zu Boden geschlagen und getreten haben. Dann sollen die drei Männer den Benommenen zu den nahe gelegenen Bahnschienen geschleppt haben. Nach weiteren gemeinschaftlich begangenen Körperverletzungen sollen die drei beschlossen haben, den Mann zu töten und legten den Bewusstlosen dazu auf die Gleise. Kurze Zeit später erfasste ihn ein Autotransportzug tödlich.

Die Aussagen von Zeugen und Videoaufnahmen brachte die Polizei dem Gericht zufolge auf die Spur der drei Männer. Wenige Stunden später konnten die Ermittler diese festnehmen. Die Verdächtigen sitzen seither in Untersuchungshaft. Das Landgericht hat 18 weitere Verhandlungstermin bis in den April angesetzt. Am 10. April soll voraussichtlich das Urteil fallen, wie Gerichtssprecherin Tina Haase erklärt.