"Im Regelfall zeigten sich die kontrollierten Personen einsichtig", ergänzt Elke Schönwald, Leiterin der Polizeipressestelle in Nürnberg. Vereinzelt hätten aber Personen den ausgesprochenen Platzverweis verweigert und die Einsatzkräfte beleidigt. Die Polizei sei auch in einigen Fällen darauf aufmerksam gemacht worden, wenn Menschen in Wohnungen feierten oder sich in Grünanlagen trafen. Andere wiederum schickten sich an, die Polizei zu verständigen, wenn beim Einkaufen der Sicherheitsabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten wurde.
Durch die Pandemie und die damit verbundenen staatlichen Vorgaben (Geschäftsschließungen und Ausgangsbechränkungen) verändert sich die Skala der Straftaten: Was vor einer Woche noch kein Verstoß war, ist heute einer. Und die üblichen Verdächtigen? Erfreulicherweise drängt das Virus bestimmte Delikte zurück. So hat – wer hätte das gedacht – der Ladendiebstahl stark abgenommen. Dazu zählen auch Schlägereien, Raubdelikte und Diebstähle im öffentlichen Raum. Wohnungseinbrüche sind laut Polizeipressestelle seit geraumer Zeit schon rückläufig. Dadurch, dass die Bürger mit der Ausgangsbeschränkung häufig jetzt auch tagsüber zu Hause sind, kann man mit einem weiteren Rückgang dieser Straftat rechnen.
Auf hohem Niveau allerdings sind nach wie vor Pkw-Aufbrüche, sowohl in Tiefgaragen, als auch auf öffentlichen Verkehrsflächen. "Entwendet werden meist im Fahrzeug zurückgelassene Wertgegenstände. Deshalb die dringende Bitte, keine Wertsachen im Fahrzeug liegen lassen, um keinen Anreiz zu setzen", sagt Polizeisprecherin Elke Schönwald.
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Wenn viele Menschen in ihre Vier Wände verwiesen werden, keimt die Vermutung auf, dass der Bereich häusliche Gewalt in der Kriminalstatistik nach oben schnellen wird. Fehlanzeige. "In Sachen häusliche Gewalt, Streit mit Nachbarn, Ruhestörung, gibt es bislang keine Auffälligkeiten", berichtet Schönwald. Das aber kann sich noch ändern, schließlich wächst der Druck mit der Dauer der Ausgangsbeschränkung.
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Auch das Ordnungsamt der Stadt Nürnberg hat eventuelle Verstöße im Blick. Mitarbeiter der Behörde kontrollieren etwa Gewerbetreibende. "Wir schauen, wer offen hat. Wer darf überhaupt offen haben?", sagt Amtsleiter Robert Pollack. Kürzlich waren Mitarbeiter des Ordnungsamtes an den Imbissmeilen etwa an der Fürther Straße oder an der Gostenhofer Hauptstraße unterwegs: "Wir überprüfen, dass sich vor den Imbissen keine Ansammlungen bilden." Große Verstöße habe man bisher nicht feststellen können.
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