Corona-Krise: Gostenhoferin will ihren Laden retten
24.3.2020, 10:20 UhrIch führe das kleine Modelabel bambiboom im Nürnberger Stadtteil Gostenhof. Für meine Kunden erstelle ich Unikate und bedrucke Stücke individuell. Mein Laden ist nun seit mehreren Tagen geschlossen und ich bekomme bis auf weiteres keinerlei Einnahmen mehr. Meine Ausgaben bleiben allerdings weiterhin bestehen. Da geht es schnell um die Existenz.
Stundung der Kaltmiete
Ich arbeite jeden Tag an Ideen und Einfällen, wie die aktuelle Situation weniger dramatisch für mich sein könnte. Für die Dinge, die mir eingefallen sind, habe ich auch schon die ersten Schritte gemacht: Der Vermieter meines Ladens gestattet mir beispielsweise die Stundung der Hälfte meiner Kaltmiete für drei Monate. Das geht nicht ewig, entlastet mich aber für den Moment. Ich versuche mir außerdem die Steuer zurückzuholen und habe mich auch für die "Sofortunterstützung" der Landesregierung beworben. In der Größe meines Unternehmens wären das maximal 3000 Euro – doch das wird vermutlich nicht genügen, mein Geschäft zu retten. Mal ganz abgesehen von der Frage, ob ich die Unterstützung wirklich erhalte.
Leider kann ich mir keinen professionellen Webshop leisten. Ich möchte meinen Kunden trotzdem die Möglichkeit geben, online zu bestellen. Da meine Arbeit durch die individuellen Stücke, die ich für jeden Kunden einzeln bedrucke, viel persönliche Beratung voraussetzt, suche ich gerade nach alternativen Wegen, meinen Kunden ihr Wunschkleidungsstück zukommen zu lassen, und nutze dafür vom Telefon über die Homepage auch die sozialen Medien als Kommunikationsplattform. Natürlich habe ich auch Kontakt zu anderen kleinen Unternehmen, denen es so geht wie mir. Wir tauschen uns aus, informieren uns gegenseitig und geben uns Tipps. Dennoch sieht es auch bei den anderen nicht gut aus.
Dauer noch nicht absehbar
Mein zweites Standbein ist das Grafikdesign. Nachdem meine Auftraggeber aber ihre Werbemaßnahmen zurückschrauben, fehlen mir auch hier Einnahmen. Das wird mir also auch nicht helfen, mich über Wasser zu halten.
Schwierig ist es vor allem deswegen, weil wir nicht wissen, wie lange diese Situation bleiben wird, wie sie aktuell ist. Wären es nur sechs Wochen, würden wir es schaffen. Wären es aber drei Monate, hätten wir kaum eine Chance.
Es tut mir leid, dass ich nicht viele positive Worte finde – normalerweise bin ich ein optimistischer Mensch. Immerhin spüre ich
eine Welle gegenseitigen Interesses und aufkommender Solidarität und hoffe, dass der Zusammenhalt unter "den Kleinen" uns gemeinsam stärkt und diese schwierige Zeit durchhalten lässt.
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