Veranstaltung Blaue Nacht

Deutschlandpremiere in Nürnberg: Zukunftsmuseum zeigt humanoiden Roboter Ameca

Claudia Urbasek

Lokalredaktion

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3.5.2022, 15:21 Uhr
Der Roboter Ameca wird am 7. Mai erstmals in Europa für eine breite Öffentlichkeit zu sehen sein. Sie ist Teil des "Roboter-Monats Mai" des Zukunftsmuseums Nürnberg.

© Daniel Karmann, dpa Der Roboter Ameca wird am 7. Mai erstmals in Europa für eine breite Öffentlichkeit zu sehen sein. Sie ist Teil des "Roboter-Monats Mai" des Zukunftsmuseums Nürnberg.

Die Roboter kommen – den Mai hat das Zukunftsmuseum zum Robotermonat ausgerufen. Neu in der Schau werden Serviceroboter oder auch ein Roboter-Hund zu sehen sein. Und es gibt einen Stargast: Der menschenähnliche Roboter Ameca wird in der Blauen Nacht am 7. Mai zum ersten Mal in Europa für ein breites Publikum live zu erleben sein. Zusammen mit weiteren Robotern bleibt er bis zum 29. Mai im Museum im Augustinerhof im Herzen der Altstadt und wird auch in der Langen Nacht der Wissenschaften am 21. Mai zu erleben sein.

Er macht auch Männchen: Der Roboterhund Unitree ist Teil des Roboter-Monats Mai im Zukunftsmuseum Nürnberg. 

Er macht auch Männchen: Der Roboterhund Unitree ist Teil des Roboter-Monats Mai im Zukunftsmuseum Nürnberg.  © Claudia Urbasek

Ameca sorgte bereits bei der Pressekonferenz für staunende Gesichter, denn das Besondere ist: Der Maschinen-Mensch beeindruckt vor allem mit seiner Gestik und Mimik und seinen menschlichen Proportionen, denen trotzdem anzusehen ist, dass es sich um eine Maschine handelt. Hochgezogene Augenbrauen, ein lachender Mund, Zwinkern, ja sogar Erstaunen kann man an Amecas Gesicht ablesen.

Die Proportionen wie bei einem Menschen und das Gesicht verfügt über eine menschliche Mimik: Ameca in Aktion. 

Die Proportionen wie bei einem Menschen und das Gesicht verfügt über eine menschliche Mimik: Ameca in Aktion.  © Daniel Karmann, dpa

Die Roboter sollen auch die Diskussionen darüber fördern, ob und wie solche Roboter in Zukunft Teil unseres Lebens sein sollen. Wer Ameca sieht, wird auch hinterfragen, wie sein bisheriges Bild von Robotern – zum Beispiel durch Filme – geprägt ist, glaubt David Helm. Er ist einer der beiden jungen Mitarbeiter, die gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Museum ableisten.

Zufrieden mit Besucherzahlen

"Vor der Arbeit im Museum beschränkte sich meine Erfahrung in künstlicher Intelligenz auf meinen Staubsaugerroboter zu Hause", sagt er lachend. Doch inzwischen hat er sich tief in die Materie eingearbeitet. Er sei begeistert gewesen, als er Ameca im Präsentationsvideo der Herstellerfirma Engineered Arts entdeckte. "Ich dachte zunächst, es müsse sich um eine Computeranimation handeln – so realistisch wirkt das Erscheinungsbild", sagt er. Die Idee, Ameca nach Nürnberg zu holen, war schnell da – und dank Helms Verhandlungsgeschick stimmte die Herstellerfirma schnell zu.


Das Museum will damit – nach dem Wegfallen vieler Corona-Maßnahmen – durchstarten. Doch sie sei, das betont Leiterin Marion Grether, mit der bisherigen Bilanz mehr als zufrieden. Denn trotz Pandemie kamen bis März im ersten Halbjahr nach der Eröffnung rund 60.000 Besucher, im April, nach dem Wegfall vieler Maßnahmen, waren es nochmal 10.500.

Ameca ist jedoch nicht der einzige Roboter, der im Mai zu sehen sein wird. Außerdem werden Unitree A1, ein Roboterhund, sowie Temi, ein Assistenzroboter, anwesend sein. "Temi ist ein gutes Beispiel, wie Roboter schon eingesetzt werden", erklärt David Helm. "Er könnte beispielsweise in einem Schuhladen arbeiten, dann könnte man ihn fragen, ob Schuhe in einer bestimmten Größe vorhanden sind." Und es gibt Bellabot, der ebenfalls als Hilfskraft fungieren kann, zum Beispiel im Museum Führungen für Gehörlose anbieten kann oder Besucher auf Nachfrage zu bestimmten Objekten geleitet. Der Roboter Double-3 komplettiert die "Roboter-Bande", er ist geeignet, wenn man zum Beispiel bei einer Veranstaltung nicht selbst anwesend sein kann. Die Maschine ist dann ein Stellvertreter, der von extern befehligt werden kann.

Ameca wird zum ersten Mal live in der Blauen Nacht am 7. Mai zu sehen sein. Sie soll sogar in einer Theaterperformance "Future Love" des "Theater O" mitspielen (20, 21 sowie 22 Uhr). Von 19 bis 24 Uhr gibt es Ameca-Vorführungen im Foyer. Von 19.45 Uhr an werden stündlich bis 24 Uhr die Highlights der Ausstellung beleuchtet. Ab 20 Uhr gibt es Laborangebote mit den Kooperationspartnern VDE Bayern sowie dem Max-Planck-Institut.

Ameca ist ein humanoider Roboter, der in der Blauen Nacht erstmals in Deutschland öffentlich zu sehen sein wird. Vorgestellt wurde sie von (v. l.) David Helm (Projektteam), Marion Grether (Museumsleiterin), David Ohage vom Projektteam, Ameca, Melanie Saverimuthu, wissenschaftliche Mitarbeiterin, sowie Pressesprecher Sebastian Linstädt.

Ameca ist ein humanoider Roboter, der in der Blauen Nacht erstmals in Deutschland öffentlich zu sehen sein wird. Vorgestellt wurde sie von (v. l.) David Helm (Projektteam), Marion Grether (Museumsleiterin), David Ohage vom Projektteam, Ameca, Melanie Saverimuthu, wissenschaftliche Mitarbeiterin, sowie Pressesprecher Sebastian Linstädt. © Katja Kiesel, VNP

Abseits der Blauen Nacht und der Langen Nacht der Wissenschaften werden Ameca sowie die "Roboter-Bande" bis zum 29. Mai im Forum beziehungsweise in der Ausstellung zu sehen sein. Ameca soll dann dreimal täglich Gedichte vortragen, die von Künstlicher Intelligenz geschrieben wurden. Wer Ameca schon einmal sprechen hören möchte, kann dies ab Freitag, 6. Mai, in unserem Podcast "Früh & Launig" tun.

Special für Star-Wars-Fans

Zudem gibt es am 4. Mai noch ein Spezial für Star-Wars-Fans: "May the fourth be with you!", heißt es dann ab 15 Uhr im Zukunftsmuseum. Die "Star Wars Fans Nürnberg" machen vor ihrer Convention im Herbst nochmal Zwischenlandung im Augustinerhof und stehen für Fotos zur Verfügung. "Dafür wird sogar eine Fotobox aus dem Hyperraum gelandet", schreibt das Museum. "Für kleine und große Besucher und Besucherinnen im Star-Wars-Look gibt's eine kleine Überraschung."

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