Er war der Motor von „Freude für alle“: Wolfgang Heilig-Achneck geht in den Ruhestand

Nürnberg - Eine Institution unseres Medienhauses geht in den Ruhestand: Wolfgang Heilig-Achneck kümmerte sich fast ein Vierteljahrhundert um die Aktion "Freude für alle".

Er gehört zu den Altgedienten unseres Verlags: Wolfgang Heilig-Achneck begann als Volontär vor 36 Jahren bei den Nürnberger Nachrichten. Doch schon vor 1988 war er als freier Mitarbeiter für die Zeitung im Einsatz - das Internet gab es damals noch nicht, Texte wurden auf der Schreibmaschine und mit Durchschlag getippt, Fotos mit teuren Kameras und Riesen-Blitzgeräten gemacht.

Kirchlich und sozial engagiert

Nach Abitur und Zivildienst studierte der gebürtige Heilsbronner Romanistik und Germanistik in Erlangen und Poitiers. Seine journalistische Leidenschaft galt stets dem Lokalen - nah dran an den Menschen, in der Stadt Nürnberg, die er bestens kennt. Seine Schwerpunkte waren kirchliche Themen - der Protestant engagiert sich selbst ehrenamtlich vor allem in der Lorenzkirche -, die internationalen Partnerschaften der Stadt Nürnberg und vor allem soziale Fragen und Nöte.

Franken

22.12.2023, 16:58 Uhr Vorläufige Bilanz

"Freude für alle" in Nürnberg und der Region: Mehr als zwei Millionen Euro für bedürftige Mitbürger

Von Wolfgang Heilig-Achneck

Daher war es nur logisch, dass er vor bald 25 Jahren bei "Freude für alle" zum Einsatz kam. Erst als helfende Hand für den langjährigen Betreuer der Hilfsaktion, Siegfried Ruckdeschel, später übernahm er dann dessen Rolle und wurde zum Motor von "Freude für alle". Die Aktion entstand 1969, als unsere Zeitung einen Artikel mit dem Titel "Wunschzettel - nicht für Rentner" veröffentlichte. Noch am selben Tag brachten Leserinnen und Leser Spenden in der Redaktion vorbei. Eine spontane Großzügigkeit, die ein Jahr später in regelmäßige Unterstützungsaufrufe und Fallgeschichten mündete. "Freude für alle" war geboren, auch wenn die Aktion damals noch anders hieß. Seither konnten weit über 50 Millionen Euro an Hilfsgeldern verteilt werden - regional, direkt und unbürokratisch.

"Sie wollten mit Ihrer Arbeit die Welt ein Stückchen besser machen"

"Für viele sind Sie das Gesicht der Aktion", sagte Verlegerin Sabine Schnell-Pleyer nun, als sie Wolfgang Heilig Achneck verabschiedete. "Und das sind Sie nicht nur geworden, weil Sie die Kontakte hatten und die Anträge bearbeitet haben, sondern insbesondere, weil Sie mit Überzeugung und innerem Antrieb bei der Sache waren; weil Sie jeden Antrag und damit jeden dahinter stehenden Menschen ernst und wahrgenommen haben; weil Sie sozusagen mit Ihrer Arbeit die Welt ein Stückchen besser machen wollten", so die Verlegerin.

Das sei "genau unser Ansinnen, das wir mit ,Freude für alle‘ verbinden: auch die Menschen sehen, die sonst nicht so sichtbar sind; auch denen eine Freude bereiten, die sonst wenig Anlässe dafür haben, sondern mehr in ihrem Existenzkampf verfangen sind". Schnell-Pleyer dankte Heilig-Achneck auch im Namen ihrer Schwester, Bärbel Schnell, ausdrücklich für sein leidenschaftliches Engagement. Künftig liegt die Betreuung der Aktion bei Max Söllner - der bisher schon den scheidenden Kollegen unterstützt hat.

So können Sie spenden

Regional, gezielt und unbürokratisch: So hilft die Weihnachtsaktion "Freude für alle" des Verlags Nürnberger Presse (VNP) Menschen, die in Not geraten. Unsere Konten lauten:

Für Spendenquittungen ab 300 Euro bitte die vollständige Adresse hinterlassen.