Erster Abschiebeflug mit Straftätern aus Nürnberg gestartet

Alexander Brock

Lokales

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13.9.2019, 14:17 Uhr

Die Maschine stand auf keinem offiziellen Flugplan. Und dennoch landete die Embraer ERJ-190 der Fluggesellschaft Bulgaria Air heute Vormittag gegen 8 Uhr auf dem Rollfeld des Albrecht-Dürer-Airports in Nürnberg. Der gecharterte Jet nahm keine regulären Fluggäste auf. Um 9.15 Uhr hob die Embraer ab. Das Ziel: Tiflis in Georgien. Gegen 12 Uhr mittags landete die Maschine dort.

Nach Informationen der Nürnberger Nachrichten hat der Albrecht-Dürer-Airport am heutigen Freitag den 13. seine Rolle als zweiter Abschiebeflughafen in Bayern erstmals wahrgenommen. Es ist der erste einer ganzen Reihe von geplanten Abschiebeflügen. Das Bayerische Landesamt für Asyl und Rückführungen hat nach einer heutigen Anfrage der NN mit einer Pressemitteilung reagiert. 19 abgelehnte georgische Asylbewerber seien demnach im Rahmen einer Sammelabschiebung von Nürnberg nach Tiflis "zurückgeführt" worden. "Alle abgeschobenen Personen waren ihrer gesetzlichen Ausreisepflicht bisher nicht freiwillig nachgekommen", heißt es.


Blick hinter die Kulissen: So arbeitet es sich am Airport Nürnberg


Acht Menschen aus der Strafhaft

Darunter seien laut Pressemitteilung auch elf Personen gewesen, die während ihres Aufenthaltes in Deutschland etwa durch Bandendiebstähle oder Diebstahl mit Waffen aufgefallen waren. "Acht der elf Personen wurden mit Einverständnis der Staatsanwaltschaft direkt aus der Strafhaft abgeschoben."

Es ist bereits der sechste Abschiebeflug, den das Landesamt für Asyl und Rückführungen seit seiner Gründung am 1. August 2018 organisierte. Erstmals startete heute ein sogenannter Bayern-Charter vom Flughafen Nürnberg. Bisher gingen die umstrittenen Abschiebeflüge ausschließlich vom Flughafen München aus.

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