Experte warnt: So viele Wildunfälle wie nie
20.11.2020, 12:39 UhrEs passiert vor allem ganz früh oder später am Abend, wenn es neblig ist und das Scheinwerferlicht die Straße erhellt. Plötzlich taucht ein Tier im Lichtkegel auf, oft so spät, dass der Autofahrer nicht mehr auf den Wildwechsel reagieren kann. Solche Situationen hat es vergangenes Jahr mehr denn je gegeben. Das Ergebnis ist ein trauriger Rekord: 2019 sind bei den deutschen Autoversicherungen 295.000 Unfälle mit Rehen oder Wildschweinen gemeldet worden.
Immer beide Fahrbahnränder im Blick
Deshalb gilt es für Autofahrer vor allem im Morgengrauen und in der Abenddämmerung besonders achtsam zu sein, sagt Frank Mauelshagen. Er leitet den Bereich Kraftfahrtversicherung bei der Ergo Versicherung. Sein Tipp: "Um einen Unfall mit einem Wildtier zu vermeiden, ist es ratsam, vor allem an Feldern und in Wäldern die Fahrbahnränder im Blick zu behalten und Schilder zum Wildwechsel zu beachten."
An solchen Stellen sei vor allem eines wichtig: langsam fahren. Sind schon Tiere auf der Straße, sollten Autofahrer "abblenden und vorsichtig bremsen". Aber nur dann, wenn sich eine Kollision nicht mehr vermeiden lässt. Denn dann gilt: Lenkrad festhalten und nicht ausweichen, "denn ein Ausweichmanöver verursacht meist größere Schäden".
Tiere nicht anfassen und Polizei rufen
Nach einem Zusammenstoß sollte man die Unfallstelle sichern, das Tier aber nicht anfassen, da es ausschlagen könnte oder Krankheiten übertragen, sagt Mauelshagen. "Rufen sie die Polizei, die informiert Förster und Jäger, die eine Wildschadenbescheinigung ausstellen."
Das sei wichtig für die Versicherung: Für den Schaden kommt eine Teilkaskoversicherungen auf. "Außerdem ist es empfehlenswert, das Auto erst dann zu waschen, zu reparieren oder im schlimmsten Fall verschrotten zu lassen, wenn der Schaden mit der Versicherung geklärt ist."
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