Frankenschnellweg: Leitsystem statt kreuzungsfreiem Ausbau?

20.1.2016, 06:00 Uhr
Frankenschnellweg: Leitsystem statt kreuzungsfreiem Ausbau?

© Michael Matejka

Das Bündnis, zu dem unter anderem der Bund Naturschutz (BN), die Grünen, Linke Liste, ÖDP sowie der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und das "Bündnis Radverkehr" gehören, ruft die Stadtspitze zu einer "ernsthaften Debatte über die Vorteile möglicher Alternativen" auf. "Ein starres Festhalten an der geplanten Transitautobahn wird den Zukunftsaufgaben Klimaschutz, Energiewende und Luftreinhaltung nicht gerecht", heißt es in einem Entwurf für einen Infoflyer, der unserer Redaktion vorliegt.

Die Stadt solle die Denkpause nutzen, die es durch eine Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs gebe. In dem juristischen Streit zwischen der BN und der Stadt sowie der Regierung von Mittelfranken geht es auch um die Frage, ob für den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs inklusive Tunnel eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig ist. Diese Frage haben die Richter nun an den Europäischen Gerichtshof weitergegeben. Die Gegner gehen davon aus, dass vor 2017 keine Entscheidung fällt. Die Stadt solle daher Alternativen suchen.

Um den Stau auf dem Frankenschnellweg zu verringern, brauche es neue Konzepte, heißt es. Die Rede ist von einer "intelligenten Verkehrslenkung" über ein Leitsystem, das den (Schwerlast-)Verkehr um Nürnberg herumleitet statt durch die Stadt. Die Initiatoren empfehlen dabei auch eine "konsequente Reduzierung der erlaubten Geschwindigkeit sowie deren strikte Überwachung", wenn es zu voll wird.

"Unser oberstes Ziel ist: weniger Verkehr", betont BN- Landesbeauftragte Richard Mergner, "zu erreichen unter anderem durch ein dynamisches Verkehrsleitsystem." Es kostet laut Flyer "nur ein Bruchteil der 500 Millionen Euro" für den Ausbau und brächte kurzfristig Verbesserungen.

Derzeit würden von Würzburg oder Bamberg kommende Lkw statt über den Autobahnring um Nürnberg durch die Innenstadt zum Hafen geleitet. Das Bündnis fordert, den Transitverkehr konsequent über die A 3, A 6 und A 9 um Nürnberg herumzuleiten. Das Leitsystem solle reagieren, sobald sich auf dem Frankenschnellweg ein Stau zwischen Rothenburger Straße und "An den Rampen" aufbaue.

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