Frankenschnellweg: Was passiert, wenn der Ausbau scheitert?

Timo Schickler

Lokalredaktion Nürnberg

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12.10.2019, 10:46 Uhr

"Aufklären, aufklären, aufklären." Das ist Christian Vogels Motto, wenn es um den Frankenschnellweg geht. Nur mit Informationen könne man den Gegnern des Ausbaus und der Öffentlichkeit "deutlich machen, wie dringend der Bedarf ist", sagt der Bürgermeister der Stadt Nürnberg. Dabei soll ihm nun die neue Internetseite des Servicebetriebs Öffentlicher Raum (Sör) helfen. Auf der sind sämtliche Infos und Fragen rund um das Projekt zusammengefasst. Ganz offen und transparent will die Stadt nun noch einmal in die Offensive gehen und den Bürgern sämtliche Details zum geplanten Ausbau präsentieren. Viele wüssten Bescheid, ist der Bürgermeister sicher, viele aber eben auch nicht. "Und die fragen sich dann: 658 Millionen Euro für eine Straße?"

Das soll sich ändern. In einem vier Minuten kurzen Video wird das Projekt auf der Seite vorgestellt. In weiteren Punkten werden, ebenfalls mit knappen Texten und kurzen Videos, die Ziele und die Vorteile erläutert. Dort tritt auch Marco Daume auf. Der Technische Werkleiter von Sör erklärt in dem Spot, wie der ausgebaute Frankenschnellweg "den Verkehr bündeln soll, damit er besser fließt". Neben deutlich weniger Stau, gebe es mehr Grün, mehr Spiel- und Aufenthaltsqualität und bessere Verbindungen für Fuß- und Radfahrer".

Grundsanierung statt Ausbau?

Das alles bleibt aus, wenn der Ausbau scheitert. Auch das wird auf der Homepage in einem eigenen Punkt deutlich gemacht. Trotzdem wird die Stadt dann 100 Millionen statt wie geplant nun 135 Millionen (den Rest der Kosten übernimmt der Freistaat) investieren. "Allerdings nur in eine Grundsanierung, die wir bislang wegen der Planungen aufgeschoben haben", sagt Daume. Geld für Grün und Radwege beinhalte das nicht.

Auf der neuen Seite zum Frankenschnellweg-Ausbau soll aber auch Platz für Kritik sein, sagt Christian Vogel. "Teilen Sie uns Ihre Bedenken mit", richtet sich der Bürgermeister an alle Menschen in Nürnberg und in der Region. Auf jeder Seite gibt es dazu eine Kommentarfunktion. Die Stadt will auf die kritischen Äußerungen dann reagieren und "die Chance nutzen, um zu widersprechen". Laut einer Umfrage aus dem vergangenen Jahr seien zwar 70 Prozent der Nürnberger für einen Ausbau, Christian Vogel will auf diese Weise aber "noch den einen oder anderen überzeugen".

 

 

 

Mit dem Landesvorstand des Bund Naturschutz hat sich die Stadt inzwischen auf einen Vergleich verständigt. Nun aber müssen die Mitglieder der BN-Kreisgruppe Nürnberg dem noch zustimmen. Bis Ende des Jahres soll das geschehen sein. Eine weitere Hürde will die Stadt am Dienstag nehmen. Dann trifft sich der Bürgermeister mit Privatkläger Harald Wilde, um sich mit dem betroffenen Anwohner einig zu werden. Am 23. und 24. Oktober folgt dann die Erörterung der Regierung im Rahmen des erweiterten Planfeststellungsverfahrens.

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