Freude für alle - Fall 17: Erst Schlaganfall, dann Corona
3.12.2020, 06:00 UhrEs ist ein mühsamer Kampf um ein normales Leben. Für Frank M. (Name geändert) ist er es umso mehr, weil er ein normales Leben im Grunde nie wirklich kennengelernt hat: Seine Kindheit verläuft schwierig. Er wächst mit einer alkoholabhängigen Mutter auf, die aufgrund ihrer Sucht mit der Erziehung überfordert ist. Auch er beginnt schon bald zu trinken und Gras zu rauchen. Als er 14 Jahre ist, eskaliert die Situation zuhause und er kommt in ein Heim.
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Es gelingt ihm, den qualifizierten Hauptschulabschluss zu machen und eine Lehre zum Lagerist abzuschließen. Doch seine Alkoholsucht und der ständige Drogenmissbrauch gewinnen in seinem Leben irgendwann die Oberhand und werfen ihn schließlich aus der Bahn. "Mit 21 Jahren habe ich dann meinen Job verloren und dann ganz schnell auch die Wohnung, weil ich die Miete nicht mehr zahlen konnte", sagt der heute 37- Jährige. Es folgen viele Jahre, in denen er benommen durchs Leben wankt. Immer wieder kommt es im Rausch zu handgreiflichen Auseinandersetzungen mit anderen Trinkern.
Ohne Ziel und Perspektiven
Die Tage sind ziel- und perspektivlos zwischen der Szene und seinem Leben in der Obdachlosenpension. So lange, bis er schließlich zu Boden gestreckt wird: Im März erleidet er einen schweren Schlaganfall. Es beginnt ein mühsamer Kampf, der durch Corona massiv erschwert wird. Denn während seiner Reha-Maßnahme infiziert sich Frank M. mit Covid-19 - und das schwer. Denn durch den Schlaganfall und eine darauffolgende Lungenentzündung ist er bereits massiv geschwächt. Drei Wochen lang liegt er im künstlichen Koma, muss beatmet werden. "Die Ärzte haben gemeint, dass es knapp bei mir war. Meine Werte waren sehr schlecht, wie er rückblickend sagt.
Die Folgen seines Schlaganfalls und der Infektion beeinträchtigen ihn bis heute massiv: Die rechte Hand ist noch immer gelähmt, auch seinen Arm kann er nicht richtig heben. Das Laufen fällt schwer und die Luft zum Atmen wird bereits bei der kleinsten Anstrengung knapp. Frank M. lässt sich dennoch nicht entmutigen. "Ich will ein normales Leben haben", sagt er. Unterstützung findet er dabei auch bei dem Verein "Rampe", der sich um Jugendliche und junge Erwachsene kümmert, die obdachlos oder davon bedroht sind.
Eine eigene Wohnung
Seit März raucht und trinkt er nicht mehr – und er hat nach acht Jahren in der Obdachlosenpension vor ein paar Wochen eine kleine Wohnung gefunden. Er hat die Kontakte zur Szene abgebrochen und sieht ganz deutlich, was ihm hilft. Täglich macht er seine Übungen, um körperlich wieder fit zu werden und muss sich dabei doch immer wieder schonen. Es ist ein Weg der kleinen Schritte, den der Alleinstehende jeden Tag geht. "Sobald ich irgendwie kann, will ich wieder arbeiten", sagt er. Denn er will alleine klarkommen, irgendwann nicht mehr auf staatliche Unterstützung angewiesen sein.
Sein ungebrochener Lebenswille wird ihm dabei helfen. Doch bei der Möblierung der Wohnung fehlt es an allen Ecken und Enden – zumal der Antrag auf eine Erstausstattung noch nicht bewilligt wurde. Auch braucht er dringend behindertengerechte Hilfsmittel, um in seinem neuen Zuhause zurecht zu kommen. Denn gesundheitlich ist er noch lange nicht über dem Berg.
Um den Mann bei seinem Kampf zurück ins Leben finanziell zu unterstützen, bitten wir heute herzlichst um Spenden.
Die "Freude für alle"-Spendenkonten:
Spk. Nürnberg: DE63 7605 0101 0001 1011 11;
Spk. Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72;
Spk. Erlangen: DE28 7635 0000 0000 0639 99;
Postbank Nürnberg: DE83 7601 0085 0400 0948 54.
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