Freude für alle - Fall 8: Ein Leben voller Schmerzen und Angst

Irini Paul

NN-Lokales

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23.11.2020, 06:00 Uhr

"Irgendwann war der Krebs mein geringstes Problem." Diesen Satz kann man wohl nur verstehen, wenn man die unfassbare Leidensgeschichte von Sandra Meyer (Name geändert) hört. Sie ist Mitte 30, als sie das erste Mal an Krebs erkrankt. Natürlich sei die Diagnose damals ein Schock gewesen, wie die heute 43-Jährige sagt. „Aber ich bin auch ein von Grund auf positiv denkender Mensch. Und mit der Chemo und den Medikamenten lief das dann in der Tat ganz gut."


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Sie kann damals wieder in ihr altes Leben zurückkehren. Sandra Meyer hat zwei Studienabschlüsse, arbeitete ein paar Jahre im Projektmanagement, macht aber irgendwann ihre Leidenschaft für Theater und Gesang zum Beruf und erfüllt sich schließlich sogar den Traum von einer eigenen Musical-Akademie. Sie führt ein schönes und erfülltes Leben. Sie ist beruflich erfolgreich, pflegt viele gute Freundschaften.

Ruhe hielt nicht lange

Doch die Ruhe nach der Chemo überdauert nur fünf Jahre, da entdecken die Ärzte Lymphdrüsenkrebs in der Brust. "Die OP verlief aber gut, die Tumore wurden entfernt", sagt sie. Eine Amputation blieb ihr erspart. "Es wäre besser gewesen, wenn Sie die Brüste gleich entfernt hätten", sagt sie heute. „Vielleicht wäre mir das dann alles erspart geblieben.“ Denn seitdem durchlebt sie eine Tortur: Die Wunde will nicht heilen, zu allem Unglück fängt sie sich gleich mehrere multiresistente Keime ein. Es folgt eine OP nach der anderen, bei der jedes Mal ein Stück Brust mehr entfernt wird. "Währenddessen wurde ich durch die Keime innerlich immer mehr aufgefressen", sagt sie. Sie erleidet mehrere Blutvergiftungen, liegt irgendwann nach einem septischen Schock für drei Wochen im Koma. Mehr als 50 Operationen muss sie in den darauffolgenden Jahren durchmachen.

Inzwischen ist von beiden Brüsten nur noch eine Ansammlung von Narben übriggeblieben, seit der ersten OP hat sie zudem einen offenen Brustkorb. Ein großer Rückenmuskel wurde inzwischen an die Brust implantiert. Seitdem ist Sandra Meyer auf Rollator und Rollstuhl angewiesen ist, weil der Rücken dadurch zu instabil geworden ist. Die letzten drei Jahre war sie den größten Teil der Zeit in stationärer Behandlung. Inzwischen muss sie mehrmals in der Woche zur Wundreinigung in die Klinik.


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Schmerzen und Angst bestimmen ihr Leben - und längst auch finanzielle Nöte. Sie bezieht eine kleine Erbwerbsunfähigkeitsrente und Grundsicherung. Sie sie ist zwar von der Zuzahlung für Medikamente befreit, doch die speziellen Mittel gegen ihre ständige Übelkeit und das teure Schmerzmittel muss sie selbst aufbringen. Die etwa 100 Euro reißen ein tiefes Loch in die ohnehin dünne Finanzdecke der alleinstehenden Frau.

Nicht über dem Berg

Und auch gesundheitlich ist sie noch lange nicht über dem Berg. Sie wartet derzeit auf eine weitere Transplantation, durch die das Loch im Brustkorb endlich geschlossen werden soll. Doch ihre Blutwerte sind noch immer zu schlecht für diesen Eingriff. Zu allem Kummer muss sie seit Wochen in einer Übergangswohnung leben, da in ihrer Schimmel an den Wänden festgestellt wurde. „Aber ich hoffe, dass die Wohnung bis Ende des Jahres saniert ist und ich dann wieder dorthin zurückkehren kann.“ Es ist ein Ziel, das sich mit ein wenig Glück erreichen lässt. Ihr allergrößter Wunsch aber, wieder ein ganz normales Leben führen zu können, wird sich hingegen nicht erfüllen. Ob sie den Krebs besiegt hat, weiß sie nicht. „Dafür ist es noch zu früh“, sagt sie. Sie versucht trotz allem positiv zu denken, auch wenn sie nach allem Erlebten wenig Anlass dazu hat.

Um die gesundheitlich massiv belastete Frau zumindest in finanzieller Hilfe unterstützen zu können, bitten wir heute herzlichst um Spenden.

Die „Freude für alle“-Spendenkonten:

Spk. Nürnberg: DE63 7605 0101 0001 1011 11;

Spk. Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72;

Spk. Erlangen: DE28 7635 0000 0000 0639 99;

Postbank Nürnberg: DE83 7601 0085 0400 0948 54.

Für zweckgebundene Spenden genügt die Angabe der Fallnummer (bitte keine Namen!). Alle Spendernamen werden veröffentlicht (außer bei dem Vermerk „anonym“). Barspenden sind in den Geschäftsstellen der Zeitung in der Nürnberger Mauthalle, in Fürth (Schwabacher Straße 106) und Erlangen (Hauptstraße 38) möglich.

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