Neues Schuljahr startet

Geschlossene Schule und Kontrollaktionen: Das wird zum Unterrichtsstart in Nürnberg wichtig

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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9.9.2024, 05:00 Uhr
Am Dienstag startet in ganz Bayern das neue Schuljahr - die Polizei appelliert an alle Autofahrer.

© Marcel Kusch/dpa Am Dienstag startet in ganz Bayern das neue Schuljahr - die Polizei appelliert an alle Autofahrer.

Am Dienstag geht es für Tausende Schülerinnen und Schüler in Bayern zurück - oder zum ersten Mal - auf die Schulbank. In Nürnberg müssen einige von ihnen allerdings erst einmal auf eine andere Einrichtung ausweichen:

Tausend Nürnberger Schüler müssen umziehen

Für Eltern, die ihre Kinder auf die Dr.-Theo-Schöller-Grund und Mittelschule schicken - und gerade auch für die Erstklässler - gibt es zu Schuljahresbeginn direkt eine Hiobsbotschaft: Wegen eines Wasserschadens kann in dem Schulgebäude im Nürnberger Norden kein Unterricht zum Schulstart stattfinden.

Als Ursache stellte sich ein Defekt im Leitungssystem des Altbaus heraus. "Das Wasser hat das Gebäude so stark beschädigt, dass das Schulhaus in den nächsten Monaten nicht genutzt werden kann", schreibt die Stadt Nürnberg auf ihrer Website. Das Gebäude müsse komplett gesperrt werden.

Die rund tausend Schülerinnen und Schüler sollen nun auf Ausweichräume aufgeteilt werden. Die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule werden in dieser Zeit etwa an der Friedrich-Wilhelm-Herschelschule unterrichtet.

Die Stadt hat extra eine Seite eingerichtet, in der sich Eltern informieren können, was der Wasserschaden für den Schulalltag, Schulweg und die Betreuung der Grund- und Mittelschüler und -schülerinnen bedeutet.

"Seien Sie stets aufmerksam und bremsbereit "

Zum Schuljahresbeginn appelliert Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) an die Verkehrsteilnehmer, besonders auf Erstklässler Rücksicht zu nehmen. Schulkinder würden leicht übersehen, seien im Straßenverkehr noch unerfahren und schätzten Gefahren häufig falsch ein, sagte er und forderte: "Seien Sie stets aufmerksam und bremsbereit und fahren Sie niemals zu schnell!"

Polizei setzt verstärkt auf Kontrollen - auch in Nürnberg

Die Polizei werde in den kommenden Wochen verstärkt entlang von Schulwegen Streife fahren und insbesondere die Einhaltung der Tempolimits sowie der Gurt- und Kindersicherungspflicht kontrollieren, kündigte Herrmann an. Bei den Gurtkontrollen zum Schuljahresbeginn vor einem Jahr seien 384 unzureichend gesicherte Kinder festgestellt worden. Das sei "erschreckend" und "besonders verantwortungslos seitens der Eltern".

Schwerpunktkontrollen auch in Mittelfranken

Auch die Polizei Mittelfranken begleitet den Schulstart mit entsprechenden Schwerpunktkontrollen und Aktionstagen.

Die mittelfränkischen Polizeidienststellen und der Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung im Großraum Nürnberg werden ab dem ersten Schultag gezielte Kontrollen durchführen, um "vor allem die motorisierten Verkehrsteilnehmer für die Gefahren des Schulweges zu sensibilisieren", heißt es in einer Pressemitteilung. Schwerpunkte der Schulwegüberwachung sei vor allem das verbotswidrige Halten und Parken vor Schulen und entlang von Schulwegen, aber auch, ob sich alle an die gültigen Geschwindigkeitsvorgaben halten. Außerdem nehmen die Beamten ins Visier, ob die Kinder ordnungsgemäß gesichert und angeschnallt sind.

Polizei Mittelfranken mit Appell an Autofahrer

Um vor allem für Schulanfänger die Risiken auf dem Weg zur Schule so weit wie möglich zu minimieren, bittet das Polizeipräsidium Mittelfranken darum,

  • an Schulen besonders vorsichtig zu fahren und unbedingt die geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen zu beachten,
  • runter vom Gas zu gehen und bremsbereit zu sein, wenn Kinder in Sichtweite sind,
  • in verkehrsberuhigten Bereichen die Schrittgeschwindigkeit einzuhalten,
  • nicht an Einmündungen, im Kreuzungsbereich, auf Geh- und Radwegen oder an sonstigen Stellen zu parken, an denen es nicht erlaubt ist,
  • vor Schulen nicht in zweiter Reihe zu parken und die Haltverbote zu beachten,
  • an Haltestellen von Bussen und Straßenbahnen immer damit zu rechnen, dass Kinder unvermittelt auf die Fahrbahn laufen,
  • Kinder nicht im absoluten Haltverbot ein- oder aussteigen zu lassen,
  • die Gurtanlegepflicht zu beachten und die Kinder mit den erforderlichen Rückhaltesystemen zu sichern und
  • morgens nicht "auf den letzten Drücker" loszufahren, denn gerade Stress und Hetze machen unaufmerksam.

Schulweg mit Erstklässlern einüben

Wichtig sei auch, dass Eltern vor allem mit Erstklässlern den Schulweg einüben. "Viele Kommunen haben dafür spezielle Schulwegpläne erarbeitet", so der Innenminister Joachim Herrmann. Schulwegdienste seien ebenfalls wichtig für einen sicheren Schulweg. Dazu gehörten Schülerlotsen, Schulweghelfer und Schulbusbegleiter. "Seit Jahrzehnten ist in Bayern an keinem von einem Schulwegdienst betreuten Übergang jemals ein schwerer oder gar tödlicher Schulwegunfall passiert."

Allerdings sei die Zahl der ehrenamtlichen Unterstützer in Bayern vor allem während der Corona-Pandemie von gut 30.000 auf aktuell nahezu 25.000 zurückgegangen. Der Minister rief interessierte Bürgerinnen und Bürger auf, sich zu melden.