Goldener Blitzer
Millioneneinnahmen durch Blitzer: In dieser Straße verdient Nürnberg am meisten mit Temposündern
25.11.2024, 07:16 UhrDie Stadt Nürnberg erwirtschaftete im Jahr 2023 die höchsten Blitzereinnahmen in Franken. Dies ergab die jährlich wiederkehrende Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins unter den 150 größten Städten Deutschlands. Nürnberg gehört damit zu Deutschlands Blitzer-Millionären. Genaue Summe: 4,91 Millionen Euro. Kurz danach folgt Fürth mit circa 1,04 Millionen Euro, danach Erlangen mit rund 1,02 Millionen Euro.
Nürnbergs Blitzereinnahmen fielen zwar 6,5 Prozent geringer aus als im Jahr 2022, doch sie knackte trotzdem zum wiederholten Male die Millionenmarke, wie im Jahr 2021. Die häufigsten Verstöße wurden 2023 in Nürnberg im Bierweg verzeichnet. Für die Mehrheit der befragten Städte werden die Einnahmen direkt in den städtischen Haushalt eingebracht, in Nürnberg fließen die Einnahmen in die Kommune.
Hamburg gewinnt Goldenen Blitzer
Hamburg erwirtschaftete im Jahr 2023 rund 33,9 Millionen Euro mit Blitzereinnahmen. Die zweitgrößte Stadt Deutschlands gewinnt damit wie schon vor zwei Jahren bei ihrer letzten Teilnahme den Goldenen Blitzer. Auf Platz zwei folgt Düsseldorf mit 13,8 Millionen Euro, Bremen liegt mit 9 Millionen Euro auf Platz drei und Frankfurt am Main sichert sich mit 8,6 Millionen Euro den vierten Platz.
Jedes Jahr verleiht die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV den Goldenen Blitzer. Das Ziel ist Deutschlands Verbraucher über Bußgeldeinnahmen aufzuklären und mehr Transparenz sowie Bewusstsein für die oft übersehenen Bußgeldeinnahmen von Deutschlands Städten zu schaffen.
Immer mehr Städte nehmen nicht teil
Insgesamt wurden 150 Städte kontaktiert und nur 43 sendeten einen ausgefüllten Fragebogen zurück. Von den 43 teilnehmenden Städten gaben nur 22 Städte ihre Daten zur Veröffentlichung frei. Das entspricht weniger als der Hälfte der teilnehmenden Städte. Im vergangenen Jahr stimmten noch 36 Städte zu.
"Der Rückgang der Beteiligung am Goldenen Blitzer spricht Bände", erklärt Dr. Daniela Mielchen, Mitglied des Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV. "Während viele Städte Autofahrer zunehmend zur Kasse bitten, wird es offenbar immer unbequemer, offen zu legen, wie hoch diese Einnahmen tatsächlich sind. Anstatt Transparenz zu schaffen, werden die Zahlen lieber unter den Teppich gekehrt. Es ist enttäuschend, dass die Städte hier die Gelegenheit verstreichen lassen, Deutschlands Bürgerinnen und Bürger umfassend zu informieren."