Harpyien aus Brasilien im Nürnberger Tiergarten gelandet

2.12.2020, 20:19 Uhr
Harpyien sind die mächtigsten Greifvögel der Welt und können bis zu neun Kilogramm schwer werden. Sie leben auf hohen Urwaldbäumen, ihr Lebensraum ist bedroht. Hier ist ein Exemplar aus dem Tiergarten Nürnberg zu sehen.

© Foto: Jörg Beckmann/Tiergarten Harpyien sind die mächtigsten Greifvögel der Welt und können bis zu neun Kilogramm schwer werden. Sie leben auf hohen Urwaldbäumen, ihr Lebensraum ist bedroht. Hier ist ein Exemplar aus dem Tiergarten Nürnberg zu sehen.

Beide Tiere, ein Männchen und ein Weibchen, stammen aus dem Zoopark Roberto Ribas Lange von Itaipu Binacional in Brasilien. Dort sind sie Anfang 2018 geschlüpft. Bevor die beiden Vögel nach Deutschland reisen konnten, musste ein zweijähriges, internationales Genehmigungsverfahren durchlaufen werden.

Beachtliche Zuchterfolge

Der Tiergarten Nürnberg ist bei der Zucht von Harpyien weltweit bedeutend. Bereits Anfang der 1980er Jahre begann die erfolgreiche Zucht mit dem Harpyienpaar Esmeralda und Enrico. Das Paar zog elf Küken, vier weibliche und sieben männliche, groß; vier weitere Küken starben.

Die Nachkommen dieses Nürnberger Zuchtpaares leben heute am Schmausenbuck. Das sind Evita, Jorge und Domingo. Weitere Nachkommen befinden sich in Zoos wie in Berlin, aber vor allem auch in Ecuador, Peru und Brasilien. Zuletzt überführte der Tiergarten die männliche Harpyie Vito am 11. August 2020 in den Parque Condor in Ecuador.

Die Tiere sind potenziell vom Aussterben bedroht. Durch die zunehmende Abholzung des Regenwalds in Südamerika nimmt ihre Population rapide ab. Die mächtigen Greifvögel mit einem Gewicht von vier bis neun Kilogramm und einer Flügelspannweite von bis zu zwei Metern sind auf den tropischen Regenwald angewiesen.

Harpyien leben auf den hohen Urwaldbäumen, auf denen sie ihre Horste für die Jungenaufzucht bauen. Außerdem finden sie dort ihre großen Beutetiere wie Affen und Faultiere. Die Vögel verharren oft tagelang auf ihrem Baum und schwingen sich nur in die Lüfte, wenn sie sich auf Nahrungssuche begeben, berichten Raubvogel-Experten aus Nürnberg.

Forschungsprojekte zu Verhalten und Fortpflanzung

Die Nürnberger Zoo-Mitarbeiter führen auch verschiedene Forschungsprojekte mit Harpyien durch. Dabei geht es um Verhaltensversuche, um Studien zu Vorlieben der Tiere und zur Fortpflanzung.

Das Fachwissen zu den Greifvögeln wird aber nicht nur am Schmausenbuck genutzt: Auch Schutzprojekte im natürlichen Lebensraum der Tiere in Brasilien profitieren davon, berichtet der Tiergarten.

Verwandte Themen


Keine Kommentare