Hotel und neues Center: City-Point wird komplett abgerissen

Claudine Stauber

Lokalredakteurin Nürnberg

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27.2.2018, 20:31 Uhr
Hotel und neues Center: City-Point wird komplett abgerissen

© Günter Distler

"Gar nicht schlimm, eher schön" findet Baureferent Daniel Ulrich die Tatsache, dass das Handelshaus zwischen Breiter Gasse, Pfannenschmiedsgasse und Hallplatz einem Neubau inklusive 200-Betten-Hotel Platz machen wird. Ulrich spricht von einer "Riesenchance", wenn anstelle der "eigentümlichen Ästhetik" des massiven City-Points ein besseres Gebäude geplant werde. Eine entsprechende Bauvoranfrage des Eigentümers sei bereits weitgehend positiv beschieden.

Im nächsten Stadtplanungsausschuss will Ulrich die Stadträte über die — noch relativ unpräzisen — Pläne des Düsseldorfer Projektentwicklers Development Partner informieren. Ein unter elf eingeladenen Architekturbüros ausgeschriebener Wettbewerb wird laut Baureferent dafür sorgen, dass dort "kein weiterer Riesenklotz" entsteht. Die Hausstruktur der Breiten Gasse soll stattdessen optisch fortgesetzt, die verunglückte Rückseite des Ladenzentrums zum Hallplatz hin nicht mehr verschlossen und abweisend, sondern offen und belebt wirken.

Tiefgarage wächst um weitere Stellplätze

Der 1999 anstelle des einstigen Kaufhauses Hertie entstandene City-Point sei in seiner jetzigen Form nicht mehr zeitgemäß, sagt Ralf Bettges von Development Partner. Die Pläne müssten allerdings noch mit den Partnern abgestimmt werden. Wie ausführlich berichtet, hatten Ladenmieter teilweise entsetzt darauf reagiert, dass ihre Mietverträge nicht verlängert worden waren. Zurzeit laufen im Haus Räumungsverkäufe. Mit satten Rabatten versuchen Einzelhändler und Ketten, die Regale so schnell wie möglich zu räumen.

Die Baumasse wird 23 Prozent über der des bestehenden Hauses liegen. Geplant sind sechs oberirdische und zwei Kellergeschosse; einziehen sollen laut Ausschussvorlage auf nur vier statt bisher fünf Etagen wieder Einzelhandel, Gastronomie und Fitness-Anbieter. Der Bereich wird um 30 Prozent schrumpfen, während in den oberen drei Geschossen ein neues Hotel entsteht. Noch immer liege die Nachfrage hier über dem Angebot, so der Baureferent. Die Tiefgarage wachse um 92 zusätzliche Stellplätze.

Bau mit Geburtsfehlern

Ein Geburtsfehler des Objekts sei es, dass die ECE-Gruppe, der der City-Point bis 2017 gehörte, beim Bau den Stellplatzschlüssel von Hertie übernehmen wollte. Deshalb sei ein Teil des aus dem Jahr 1956 stammenden Kaufhauses in den Neubau integriert worden. Ulrich: "Auf lange Sicht war das nicht klug", auch wenn es kurzfristig Geld gespart habe. Wenn jetzt auch die alten Mauern fallen, könne das Volumen des attraktiven Standorts endlich ausgenutzt werden. Wie die neue Dachlandschaft in der Altstadt einmal aussehen wird, ist noch unklar.

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