Prozessauftakt

Illegales Autorennen in Nürnberg: Junger Angeklagter entschuldigt sich bei Eltern des Opfers

Irini Paul

Lokalredaktion

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3.3.2023, 10:51 Uhr
Eine Mahnfigur erinnert in der Steinbühler Straße an den getöteten Fußgänger.

© Stefan Hippel, NN Eine Mahnfigur erinnert in der Steinbühler Straße an den getöteten Fußgänger.

Eigentlich sind in der Steinbühler Straße maximal 50 Kilometer pro Stunde erlaubt. Doch laut Anklageschrift war der 23-Jährige in dieser Sommernacht 2022 in einem Audi A7 Sportback mit einem Tempo zwischen 110 und 120 Kilometer pro Stunde durch den Steinbühler Tunnel in Richtung Frauentorgraben gerast - offenbar provoziert durch einen weiteren Pkw, der ähnlich schnell unterwegs gewesen sein soll. In dieser Nacht herrschte gegen 0.50 Uhr noch reger Verkehr auf den Straßen, dennoch soll der Angeklagte seinen Wagen auf Hochtouren gebracht haben. Im Fahrzeug des 23-Jährigen saßen zwei Begleiter.

Infolge der massiv überhöhten Geschwindigkeit soll der Angeklagte mit seinem Auto von der Fahrbahn abgekommen und auf den Gehweg geraten sein. Dort erfasste der Wagen einen Fußgänger. Dessen Begleitung gelang es gerade noch, sich in Sicherheit zu bringen, indem er zur Seite sprang.

Nach der Kollision soll der Fahrer laut Anklageschrift mit überhöhter Geschwindigkeit weitergefahren sein, obwohl er erkannt habe, dass die vom Wagen erfasste Person schwerverletzt gewesen sei. Der Fußgänger verstarb infolge seiner schweren Verletzungen später noch an der Unfallstelle. Erst am späten Abend hatte sich der Angeklagte schließlich bei der Polizei gestellt. Seitdem saß er in U-Haft.

Der Anklagte muss sich daher seit heute "wegen des Verdachts des verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge und Unfallflucht" verantworten.

Gleich zu Beginn des Prozesses unter Vorsitz von Amtsrichter Siegfried Spliesgart entschuldigte sich der junge Angeklagte bei den Eltern des Opfers, die als Nebenkläger auftreten. "Ich bedaure es. Ich wollte nicht, dass so etwas passiert. Ich habe einem Menschen das Leben genommen", so der 23-Jährige, der zugab, das Unfallahrzeug gesteuert zu haben.

Im Zentrum des Prozesses steht die Frage, ob dem tödlichen Unfall ein illegales Autorennen vorausging. Das Amtsgericht hat für die Hauptverhandlung einen Sitzungstag vorgesehen.

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