Inzidenz über 300: Nürnberg berät über strengere Corona-Maßnahmen
30.11.2020, 13:09 UhrDie Beratungen werden sich bis in den Montagabend hinein hinziehen, meint Andreas Franke, Pressesprecher der Stadt. An der Runde nehmen neben dem Oberbürgermeister auch die Referentinnen für Gesundheit und Senioren sowie juristische Experten teil.
Allerdings musste die neunte "Infektionsschutzmaßnahmenverordnung" der Staatsregierung erst einmal vorliegen. Am Nachmittag veröffentlichte das Gesundheitsministerium das 30 Paragrafen umfassende Dokument, das bis 20. Dezember gültig ist. Auf dieser Gesprächsgrundlage kann die Stadt nun konkrete Maßnahmen beschließen.
Alarmierend hohe Zahlen
Am Sonntag hatten Robert-Koch-Institut und das bayerische Landesamt für Gesundheit den Sieben-Tage-Inzidenzwert für Nürnberg mit 307 angegeben. Das heißt, auf 100.000 Einwohner entfallen innerhalb einer Woche 307 Neuinfektionen. Die Politik stuft die Zahlen als alarmierend hoch ein.
Das bayerische Kabinett hatte in der vergangenen Woche folgende Maßnahmen ab Inzidenzwert 300 beschlossen: Es können gezielte Reihentestungen mit Antigen-Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen, Schulen und Krankenhäusern stattfinden. Entscheiden muss jedoch das jeweilige Gesundheitsamt vor Ort.
Auch Ausgangsbeschränkungen möglich
Auch Ausgangsbeschränkungen sind vorgesehen, falls die Kommunalpolitik dies beschließen sollte. Die Wohnung könnte man dann nur mehr aus "triftigen Gründen" verlassen. Tätigkeiten von Dienstleistern sowie Besuche in Altersheimen oder Krankenhäusern könnten weiter reduziert werden. Auch Versammlungen oder Gottesdienste dürfe man angemessen beschränken, so der Kabinettsbeschluss. Details regelt die aktualisierte, mittlerweile neunte Novelle der "Infektionsschutzmaßnahmenverordnung".
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Mit Entscheidungen der Nürnberger Stadtspitze ist erst am Abend zu rechnen, so Stadtsprecher Franke. Denn zusätzliche Beschränkungen durch Corona-Maßnahmen seien schließlich schwerwiegend und wollten genau ausdiskutiert sein. Am Dienstag gibt die Stadt ihre Beschlüsse um 11 Uhr bei einer digitalen Pressekonferenz bekannt.
Digitaler Unterricht an der Bertolt-Brecht-Schule
Unabhängig davon wechseln ab Montag (30. November) die Klassen 6 bis 10 des Gymnasiums der Bertolt-Brecht-Schule in den digitalen Distanzunterricht. 21 Lehrer(innen) sind vorsorglich in Quarantäne, teilt die Stadt mit. Von der - vorerst für eine Woche beschlossene - Maßnahme sind 400 Schüler(innen) betroffen.
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