Jetzt ist es fix: Das Nürnberger Volksbad wird saniert

Andreas Franke

Leiter der Lokalredaktion

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20.9.2018, 14:54 Uhr
Der Freistaat Bayern will die Sanierung des Nürnberger Volksbades mit 18 Millionen Euro fördern.

© Günter Distler Der Freistaat Bayern will die Sanierung des Nürnberger Volksbades mit 18 Millionen Euro fördern.

"Das Volksbad mit seiner einmaligen Jugendstilarchitektur war bis zu seiner Stilllegung noch mehr: ein wichtiger Identifikationsort im Nürnberger Westen, den wir für die Menschen in Nürnberg wiederbeleben wollen", sagte Söder im leeren Becken der früheren Schwimmhalle 1. Gemeinsam mit der Stadt Nürnberg werde man dieses Vorhaben jetzt anpacken. "Der Freistaat beteiligt sich mit bis zu 18 Millionen Euro an der Sanierung", erklärte Söder. Möglich mache dies unter anderem ein neues Förderprogramm des Lands für den Neubau und die Sanierung von Schwimmbädern.

Das Jugendstilbad wurde 1914 in Betrieb genommen und 1994 wegen Unrentabilität geschlossen. Seitdem steht es leer, wird aber regelmäßig für Veranstaltungen und Fotoshootings genutzt. Alle Versuche, das Bad zu revitalisieren, waren bisher gescheitert. Nun scheint es, mit dem Zuschuss des Lands, eine verlässliche Lösung zu geben.

"Freistaat hilft, Herzenswunsch zu erfüllen"

"Das ist eine ausgesprochen frohe Botschaft, die wir begrüßen und wofür wir uns sehr herzlich bedanken. Ein solches Geschenk kann man nicht ausschlagen", sagte Maly sichtlich erfreut. Er wollte gar nicht erst den Eindruck aufkommen lassen, dass Söder die Ankündigung als Wahlgeschenk verkaufen will. "Dass das Land sich großzügig beteiligen wird, das habe Söder und sein Kollege, Innenminister Joachim Herrmann, schon vor vielen Monaten angekündigt.

Oberbürgermeister Maly: "Damit hilft der Freistaat, einen Herzenswunsch vieler Nürnbergerinnen und Nürnberger zu erfüllen. Ein traditionsreiches Hallenbad und Kulturgut kann revitalisiert werden." Erste "Annahmen" (Maly) gehen davon aus, dass eine Sanierung 55 Millionen Euro kosten dürfte. Die Verfasser der Machbarkeitsstudie von 2016 würden nun mit der Detailplanung beauftragt.

Bad für jedermann

"Wir hätten eh ein neues Schwimmbad im Nürnberger Westen gebraucht", betonte der Oberbürgermeister. Das würde rund 33 Millionen Euro kosten, orientiert am neuen Langwasserbad. Nun, mit den 18 Millionen Euro vom Freistaat, könne die Stadt auch die Sanierung des Volksbads, das ja im Stadtwesten liege, in Angriff nehmen. Noch in diesem Jahr soll der Stadtrat erste Entscheidungen hierfür treffen, kündigte Maly an.

Der Freistaat schließe mit seinem Zuschuss die Lücke zwischen den Kosten für einen Neubau und den beim Volksbad entstehenden sanierungs- und denkmalbedingten Mehrkosten. "Dabei ist für mich klar, dass das 'neue' Volksbad seinem Namen in jeder Hinsicht gerecht werden muss. Es muss ein Bad für jedermann werden mit ganz normalen Eintrittspreisen", betonte Maly. Geplant ist, zwei der drei alten Schwimmhallen nach der Sanierung wieder in Betrieb zu nehmen. In der dritten Halle soll eine Saunalandschaft entstehen. Auch ein großer Gastronomiebereich, so Maly, sei geplant.

 

 

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