Trotz Protesten von Tierschützern

Kommentar: Warum Nürnberg an der Delfinlagune festhalten muss

Michael Husarek

Chefredakteur Nürnberger Nachrichten

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4.8.2021, 06:59 Uhr
Die Delfine Moby (li.) , Noah, Jenny und Sunny damals bei der Eröffnung der Lagune in Nürnberg.

© Giulia Iannicelli, NNZ Die Delfine Moby (li.) , Noah, Jenny und Sunny damals bei der Eröffnung der Lagune in Nürnberg.

Spätestens seit dem TV-Erfolg der Serie "Flipper" zählen Große Tümmler zu den Tierarten, die Emotionen wecken. In Nürnberg ist das nicht anders. Die Leittiere am Schmausenbuck sind einerseits die Publikumsattraktion Nummer eins, andererseits ruft die Delfinhaltung in schöner Regelmäßigkeit Proteste von Tierschützern hervor.

Im Grunde ist dieses Spannungsfeld hilfreich, regt es doch immer wieder zum Nachdenken an. Mittlerweile sind Zoos längst zu unverzichtbaren Stützen des Artenerhalts geworden. Viele Arten können nur überleben, weil sie Tiergärten gehalten und gegebenenfalls wieder ausgewildert werden. Der Bartgeier ist ein Beispiel einer vom Aussterben bedrohten Art, die inzwischen im Alpenraum wieder angesiedelt werden konnte. Insofern ist die Delfinhaltung keineswegs sinnfrei, weist sie doch auf die äußerst problematische Lage in der natürlichen Umgebung der Säugetiere hin. In den Weltmeeren haben die Walarten einen mächtigen Hauptfeind: Den Menschen. Der vermüllt die Meere, jagt für das Überleben wichtige Fische und schert sich nicht um die Folgen für Delfine. Auf diesen tödlichen Kreislauf hinzuweisen, rechtfertigt den immensen Aufwand der Delfinhaltung.

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