Kommt Uber nach Nürnberg? Das sagt der Pressesprecher dazu

Nürnberg - In manch anderen deutschen Städten konnte sich das amerikanische Unternehmen Uber bereits durchsetzen - jetzt könnte es auch nach Nürnberg kommen. Ein Konkurrent bietet derweil schon seit einiger Zeit seinen Fahrdienst an.

Als das amerikanische Unternehmen Uber 2014 auch in den deutschen Markt expandierte, erklärt die Nürnberger SPD-Stadtratsfraktion, dass die SPD Ubers Verfahren als "äußerst kritisch" sieht, schreibt Vize-Fraktionschef Thorsten Brehm in einer Pressemitteilung. Ein wesentlicher Kritikpunkt war neben den wirtschaftlichen Auswirkungen auf Taxiunternehmen und ÖPNV, dass die privaten Fahrer von Uber ohne Lizenz in einem nicht geprüften Wagen säßen. Die SPD-Stadtfraktion suchte nach Möglichkeit, um den Markteintritt des amerikanischen Unternehmens in Nürnberg rechtlich zu unterbinden. Mit neuer Unternehmensstruktur könnte Uber bald aber auch nach Nürnberg kommen.

Nachdem das Landesgericht Frankfurt den Fahrdienst 2015 als wettbewerbswidrig erklärt hatte, gab das Unternehmen seinen damaligen Internet-Dienst, UberPop, in Deutschland auf, berichte das Nachrichtenportal "heise.de". Uber organisierte sich um und plante anschließend mit UberX einen Neuanfang. Mit UberX vermittelt das Unternehmen in Deutschland als Plattform Fahrtanfragen von Nutzerinnen und Nutzern an lizenzierte und IHK-geprüfte Mietwagenunternehmer, erklärt Uber. Selber ist es nicht Beförderer. "Alle Fahrerinnen und Fahrer dieser UnternehmerInnen besitzen einen Personenbeförderungsschein". Lizenzierte Einzelunternehmen, welche für Uber fahren, werden durch ein Versicherungspaket der Axa versichert.

"Sie können im Prinzip tun, was sie wollen"

Dank ihrer neuen Struktur könnte Uber auch in der Metropolregion agieren: "Uber ist nur eine Vermittlungsplattform. Die brauchen keine Genehmigung, um in Nürnberg aktiv zu werden. Sie können im Prinzip tun, was sie wollen", erklärt Olaf Kuch, Leiter des Direktoriums Bürgerservice, Digitales und Recht der Stadt Nürnberg, im Gespräch mit "NN.de".

Aufgrund von regulatorischen Voraussetzungen plant das Unternehmen aktuell jedoch keinen Start in Nürnberg. Gemäß den Voraussetzungen müssten die Mietwagen- und Taxiunternehmen, mit denen Uber kooperiert, in und um Nürnberg ihren Betriebssitz haben, erklärt Oliver Mattutat, Pressesprecher von Uber, im Gespräch mit unserer Redaktion. Nur dadurch könne das Unternehmen einen zuverlässigen Vermittlungsservice anbieten. Da Uber aktuell keine Partner vor Ort habe, könne es auch nicht sagen, wann es so weit ist.

Aktuell kann man in Deutschland in 19 Städten Fahrten buchen, erklärt Mattutat. Neben der bayerischen Landeshauptstadt München ist dies unter anderem in Berlin, Hamburg, Stuttgart, Köln und Frankfurt möglich. Seit März 2022 ist das Unternehmen Uber in Nürnberg in Form seines Lieferdienstes Uber Eats vertreten.

Bolt mit Fahrdienst in Nürnberg

Konkurrent Bolt bietet seit Anfang Dezember 2023 seinen Fahrdienst in Nürnberg an. Der Service des Unternehmens deckt zunächst den Großraum Nürnberg ab, erklärt Bolt auf seiner Website. Geboten wird Ride-Hailing, also wie beim Taxi das Herbeirufen für eine bestimmte Strecke. Eine Ausweitung auf benachbarte Landkreise ist bereits in Planung. Janek Smalla, Country Manager Ride-Hailinig Deutschland bei Bolt, erklärt: "Mit der Vermittlung von Ride-Hailing-Fahrten erweitern wir unser E-Scooter-Angebot und etablieren uns als multimodale Plattform in der Region." Neben Nürnberg ist der neue Fahrdienst auch in Frankfurt, Mainz/Wiesbaden, Köln, Düsseldorf, München und Berlin aktiv.

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Über die Bolt-App können Kundinnen und Kunden aktuell aus drei verschiedene Kategorien ein Fahrzeug wählen: Es gibt den normalen Bolt-Wagen mit vier Sitzen, den XL-Wagen für sechs Personen oder die Option, ein Taxi zu buchen. Seit Anfang Dezember ist Bolt Partner der Stadt Nürnberg. Gemeinsam wolle die Stadt und das Unternehmen die Mobilität in der gesamten Region im städtischen sowie auch im ländlichen Raum weiterentwickeln.