Klimaprotest

Konsequenzen für die Letzte Generation: Nürnberger Klimarebellin muss ins Gefängnis

Vanessa Neuß

Volontärin

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4.7.2023, 21:01 Uhr
Maja Winkelmann wurde erneut zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die 24-Jährige hat in Nürnberg studiert und kam Ende Februar 2022 zur "Letzten Generation" - das Bild zeigt sie bei einer anderen Aktion.

© Lukas Schulz Maja Winkelmann wurde erneut zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die 24-Jährige hat in Nürnberg studiert und kam Ende Februar 2022 zur "Letzten Generation" - das Bild zeigt sie bei einer anderen Aktion.

Am Dienstag fanden zwei Verhandlungen gegen Mitglieder der Letzten Generation statt - mit sehr unterschiedlichem Ausgang. Während es in Leipzig für fünf von ihnen einen Freispruch für eine Sitzblockade gab, wurden in Kempten vier Unterstützerinnen und Unterstützer der Letzten Generation zu zweimonatigen Haftstrafen ohne Bewährung verurteilt. Darunter ist auch die Nürnbergerin Maja Winkelmann (25), die im vergangenen Jahr schon einmal 30 Tage im Gefängnis verbringen musste.

Schon nach der letzten Haftstrafe hat Winkelmann angekündigt, nicht aufgeben zu wollen und solange zu protestieren, bis die Regierung auf ihre Forderungen reagiert. Auch die erneute Verurteilung schreckt sie nicht ab: "Aufhören ist keine Option. Wenn kein Protest aus der Gesellschaft kommt, wird die Regierung ihren Kurs auch nicht ändern".

Unterschiedliches Strafmaß

Die konkrete Beschuldigung: Im Mai 2022 hatten die Aktivistinnen und Aktivisten in Form einer Sitzblockade die B12-Abfahrt in Richtung Kemptener Innenstadt versperrt. Zwei weitere Beteiligte wurden milder bestraft - ein Aktivist muss Sozialstunden ableisten, ein anderer eine Geldstrafe zahlen. Neben Winkelmann wurden auch Karl Braig (68), Christoph Meiler (26) und Max Wallstein (32) zu jeweils zwei Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Die Urteile sind allerdings noch nicht rechtskräftig.

Der Richter begründete das hohe Strafmaß damit, dass die Beschuldigten bereits vorher in ähnlichen Verfahren verwickelt waren. Außerdem habe die Sitzblockade in Kempten bis zu 100 Menschen beeinflusst. Ein Autofahrer, der im Stau stand, sei deshalb zu spät zu seiner Abschlussprüfung gekommen, berichtet die "Allgäuer Zeitung".