Meisengeige: Eigentümerin bedauert Schließung

30.9.2013, 16:18 Uhr
Die Meisengeige schließt nach 43 Jahren.

© Eduard Weigert Die Meisengeige schließt nach 43 Jahren.

Laut Janotta war die Bauordnungsbehörde der Stadt Nürnberg der Auslöser. Diese habe dem Betreiber Fantasia-Film "sehr kostenintensive Auflagen gemacht, die ihn zu einer Kündigung  veranlassten".  Laut Wolfram Weber, dem Eigentümer von Fantasia-Film,  handelte es sich um  einen "sechsstelligen Betrag". Weber habe der Eigentümerin dann mitgeteilt, er sehe keine Möglichkeit, das Kino unter wirtschaftlichen Aspekten weiter zu betreiben.

Janotta habe daraufhin ihre Bereitschaft bekundet, selbst diese Investition zu übernehmen, um damit "eine Schließung der legendären Meisengeige zu verhindern". Voraussetzung sei allerdings eine Gegenfinanzierung durch einen entsprechenden Mietvertrag, der eine Dauer von zehn Jahre haben müsste. Das wurde von der Betreibergesellschaft abgelehnt. Janotta äußert sich dazu folgendermaßen: "Von daher bedauere ich, dass eine Einigung nicht zustande kam."

Weber habe später dem Rechtsanwalt Janottas zwar noch einen Fünf-Jahres-Mietvertrag angeboten. Dieser lehnte mit den Worten ab: "Wenn sich Herr Weber und das Cinecitta nicht das Risiko des längerfristigen Betriebs der Meisengeige zutrauen, wer dann?"

Laut Janotta wurde nun das Architektenbüro Blauhaus beauftragt, für das Gebäude ein Konzept zu entwickeln, das zum einen einen gastronomischen Barbetrieb und zum anderen wohnwirtschaftliche Nutzung vorsieht.

Auch die Nürnberger SPD bedauert die vom Nürnberger Kinobetreiber Wolfram Weber angekündigte Schließung der Meisengeige. Zahlreiche Unterstützer haben inzwischen eine Online-Petition zum Erhalt der Meisengeige unterzeichnet. Das Aus des Programmkinos hinterlasse "eine nicht-schließbare Lücke im Nürnberger Kulturleben", sagen die Initiatoren.

 

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