Milliardenprojekt: Grünes Licht für Nürnbergs neue Uni
3.7.2018, 14:27 Uhr"Interdisziplinär, international und Unternehmertum" - diese drei Begriffe nannte Professor Wolfgang Herrmann, Leiter der Expertenkommission zur Neugründung der TUN, als Kernziele.
Bis zu 240 Professoren sowie 1800 bis 2000 Mitarbeiter werden dann auf dem 40 Hektar großen Areal für 5000 bis 6000 Studenten zuständig sein, eine einzigartige Quote, "das beste Betreuungsverhältnis, das es in Deutschland gibt", sagte Herrmann. Nirgendwo in Deutschland gebe es solch ein gutes Verhältnis von Professoren zu Studierenden. Es werde 1 zu 25 betragen. In Bayern beträgt es laut Bayerns Wissenschaftsministerin Prof. Marion Kiechle (CSU) 1 zu 60 bis 90. Kiechle begründet die herausgehobene Stellung der geplanten TU auch mit den "sechs innovativen Fächern", die in der Frankenmetropole an sechs Departements gelehrt werden sollen. Dies sind: Mechatronic Engineering, Quantum Engineering, Biological Engineering, Computer Science and Engineering, Humanities and Social Sciences sowie Natural Sciences and Mathematics. Start soll im Jahr 2025 sein.
Ministerpräsident Markus Söder sprach von "völlig neuem universitären Denken", das in Nürnberg etabliert werde. Neu ist auch die Kombination von technischen und geisteswissenschaftlichen Fächern.
Gleichzeitig hat das bayerische Kabinett grünes Licht für Investitionen in die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) gegeben. Insgesamt fließen drei Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren in die Region.
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Von "epochalen Entscheidungen" für die FAU sprach Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Sowohl der beschlossene Kauf des Himbeerpalastes als auch andere Weichenstellungen, zwölf Hektar am Erlanger Südgelände etwa, und weitere zwölf Hektar vom bisherigen Siemens-Gelände böten "großartige Ausbauperspektiven" für die nächsten Jahrzehnte.
1,2 Milliarden Euro fließen in die neue TUN, 1,5 Milliarden Euro in die FAU, 300 Millionen in die Technische Hochschule Nürnberg. Die Grundstücksverhandlungen mit Aurelis, der das Areal an der Brunecker Straße gehört, sind abgeschlossen. 90 Millionen Euro lässt sich nach Angaben von Marion Kiechle der Freistaat die Fläche kosten. Für den jährlichen Hochschulbetrieb veranschlagt Wolfgang Herrmann 300 Millionen Euro.
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