Nach 212 Tagen: Umbau vor Hauptbahnhof ist beendet

21.11.2017, 19:30 Uhr
Die Eröffnung des neuen Bahnhofsvorplatzes kommt rechtzeitig vor dem Start des Christkindlesmarktes.

© Anestis Aslanidis Die Eröffnung des neuen Bahnhofsvorplatzes kommt rechtzeitig vor dem Start des Christkindlesmarktes.

Als Oberbürgermeister Ulrich Maly, Bürgermeister Christian Vogel (beide SPD) und Nürnbergs Baureferent Daniel Ulrich mit Scheren das Band zerschneiden, wird nicht nur der neu gestaltete Bahnhofsvorplatz offiziell eröffnet. Es erlischt auch das Verbot, hier sich nicht länger aufhalten zu dürfen. Die Polizei hatte mit diesem Erlass ein Instrument, Platzverweise auszusprechen. Schließlich war der Ort vor der Baumaßnahme vielen ein Dorn im Auge, weil er für Alkoholabhängige und Rauschgiftsüchtige ein unwiderstehlicher Anziehungspunkt war.

"Wir bedauern sehr, dass die Allgemeinverfügung jetzt erlischt. Wir hätten gerne mehr Handlungsspielraum", sagt Bürgermeister Vogel auf Anfrage. Doch der sei durch die Gesetzgebung im Freistaat eingeschränkt. "Wir haben den bayerischen Innenminister auf das Dilemma vor dem Bahnhof hingewiesen." Eine Gesetzesänderung ist allerdings nicht in Sicht.

Veränderungen am Bahnhofsvorplatz

Dennoch: Die Eröffnung des neuen Bahnhofsvorplatzes kommt rechtzeitig vor dem Start des Christkindlesmarktes. Vogel: "Die Verwaltung gab Höchstleistung, der Umbau ist im Zeit- und Kostenrahmen geblieben." Insgesamt 5,4 Millionen Euro wurden hier verbaut: Rund um die Straßenbahn-Verkehrsinsel wurden Rad- und Gehwege ausgebaut und erneuert, Zugänge barrierefrei umgestaltet und der Bahnhofsvorplatz mit neuen Gehwegplatten versehen. Hier spitzen jetzt auch rund 400 kleine Eiben aus dem Boden, sie grenzen den Radweg von der Fahrbahn ab. 

Außerdem wurden zusätzliche Fußgängerampeln installiert. Jetzt gelangen Besucher, die mit dem Zug in Nürnberg ankommen, direkt vom Hauptportal des Hauptbahnhofs zum Handwerkerhof und von da in die Altstadt - ohne im Untergrund durch die Königstorpassage gehen zu müssen. Wichtig für Taxifahrer und ihre Kunden ist, dass sie ihren Stand seit einigen Tagen wieder direkt vor dem Bahnhof haben - allerdings auf der westlichen, nicht mehr auf der östlichen Seite. Dort, auf dem alten Taxistand, steht bis zu drei Jahre lang eine Containerburg. 

Selbst der Stadtort für den Weihnachtsbaum hat sich geändert. Der Nadelbaum steht jetzt gegenüber des Hauptportals, neben dem Durchgang zum Handwerkerhof. Laut Vogel wird er am Mittwoch geschmückt: "Der bekommt rot-weiße Christbaumkugeln."

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