Nach Aus von Ryanair-Basis: Das sagt der Flughafen-Chef

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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3.12.2019, 18:32 Uhr

Die Ankündigung der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair, nach Hamburg nun auch die Basis am Nürnberger Flughafen zu schließen, ist ein "Schlag für die Metropolregion", gibt Michael Hupe, Geschäftsführer des Flughafen, am Dienstag deutlich zu verstehen. Das Streckennetz von Ryanair stelle derzeit das Rückgrat der europäischen Direktverbindungen des Airports dar. "Die Entscheidung von Ryanair wird auch zu Nachteilen für die Wirtschaft, beispielsweise im Messegeschäft und im Tourismus in der gesamten Region führen", warnte Hupe. Insbesondere die Verbindungen aus Großbritannien und Italien würden gut von ausländischen Touristen angenommen, wie man derzeit täglich auf dem Christkindlesmarkt erleben könne.

Erst an diesem Dienstag haben die in Nürnberg stationierten Mitarbeiter - 100 Beschäftigte des Kabinenpersonals und 20 Beschäftigte des Cockpitpersonals - von dem Schritt des Unternehmens erfahren. Die Entscheidung begründet Ryanair unter anderem mit dem derzeitigen Flugverbot des neuen Typs Boeing 737 MAX.

Airport will Lücken im Flugplan schnell schließen

Für den Sommer 2020 waren bislang insgesamt 20 Nonstop-Ziele von Nürnberg aus buchbar. Die Anzahl werde sich voraussichtlich um zwei Drittel reduzieren. Das verbleibende Drittel soll laut Informationen des Nürnberger Airports wohl mit Flugzeugen von anderen europäischen Stationierungsorten aus geflogen werden. Genaueres sei dem Flughafen jedoch nicht bekannt. Ryanair-Kunden, die bereits Tickets für Flüge ab April 2020 gebucht haben, werden von der Fluggesellschaft informiert. Bei Fragen können sich Passagiere über diesen Link speziell an Ryanair wenden.

Mit Blick auf das kommende Jahr will der Dürer Airport seinen Fokus nun darauf setzen, die Lücken im Flugplan möglichst schnell zu schließen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Partnerschaft mit Ryanair soll fortgesetzt werden, um das Angebot zu einem späteren Zeitpunkt wieder ausweiten zu können. "Wirtschaftliches Potenzial", sei laut dem Nürnberger Flughafen in der Metropolregion nämlich klar vorhanden, das zeige die bislang große Nachfrage an den von Ryanair angebotenen Zielen.

Die wegfallenden Routen umfänglich zu kompensieren, sieht der Flughafen aufgrund der "aktuellen Rahmenbedingungen als Herausforderung". Jedoch habe der Airport - mit über 20 verschiedenen Fluggesellschaften - ein breit gefächertes Angebot, daher wird den Kunden auch im kommenden Sommer ein attraktives Flugprogramm zugesichert.

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