Nach Razzia: So steht es um Nürnberger Hanf-Laden "Greenz"
9.11.2019, 16:17 Uhr"Wir wollen hier kein Kiffer-Image", sagt Max Ezel, Betreiber des Nürnberger Hanf-Ladens "Greenz". "Wir verkaufen kein Rausch-Zubehör." Ins Visier von Polizei und Staatsanwaltschaft geriet das Geschäft in der Oberen Schmiedgasse dennoch. Es geht aber nicht etwa um berauschendes Gras und Joints, sondern um ganz harmlose Dinge des alltäglichen Lebens. Cremes etwa, Tees, Kaugummis, Schokolade. Sie beinhalten Cannabidiol - und sind deshalb verschreibungspflichtig, so zumindest interpretiert die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth die Rechtslage.
Deshalb räumten mehrere Polizisten das "Greenz" im August leer, nur drei Wochen nach der Eröffnung. Die Rechtslage ist unklar, und deshalb gingen die Behörden gegen den Hanf-Laden vor, der wenig später für Wochen schließen musste. "Bis heute kam gar nichts", sagt Max Ezel mit Blick auf die juristische Aufarbeitung der Vorfälle. "Wir haben denselben Wissensstand wie am ersten Tag." Von der Polizei höre man allenfalls sporadisch, die Untersuchungen können sich bis in das nächste Jahr hineinziehen, sagt Ezel.
Getan hat sich aber doch etwas in der Oberen Schmiedgasse. Bereits seit Mitte September hat das "Greenz" wieder eröffnet. "Wir mussten aber das Sortiment zu 100 Prozent umstellen", sagt der Betreiber. "Die CBD-Produkte sind komplett raus, wir verkaufen nur noch Hanf." Das Problem: Genau eben jene Cannabidiol-Produkte machten zuvor den Hauptumsatz des Hanf-Ladens aus. "Das war relativ neu, das hat die Leute interessiert." Seit der Sortimentsumstellung laufen die Geschäfte schlechter, Ezel spricht von Einbußen von mehreren Zehntausend Euro. "Ohne CBD ist es schwieriger."
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