Neues Nachverfolgungs-Zentrum: So will Nürnberg Infektionsketten brechen
16.12.2020, 16:54 UhrEigentlich steht in der Meistersingerhalle eher die Kultur im Fokus. Der Bau, der während der Corona-Pandemie wegen ausfallender Veranstaltungen kaum genutzt wird, steht seit einigen Tagen aber im Fokus. Die Stadt hat im Kleinen Saal und im Foyer ein sogenanntes "Contact-Tracing-Center" eingerichtet. Hier sollen bis zu 100 Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Kontakte nachverfolgen - und so Infektionsketten unterbrechen. Das zumindest ist der Plan.
"Das war ein Kraftakt", sagt Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König über den Aufbau des neuen Zentrums. "Bei den hohen Fallzahlen ist es schwierig, die Kontakt-Nachverfolgung zu betreiben – wir bleiben aber dran und setzen mit dem neuen Contact-Tracing-Center ein kraftvolles Zeichen, dass wir keinesfalls aufgeben."
"Jeder Kontakt, der gefunden wird, ist ein Beitrag"
Das Center wurde innerhalb kürzester Zeit hochgezogen, bereits seit Montag ist es in Betrieb. Technik, Software und Telefone für 100 Arbeitsplätze sind beschafft und installiert worden. Derzeit kämpfen weit über 400 Mitarbeiter im Nürnberger Gesundheitsamt gegen die Pandemie, die Zahl wuchs in den vergangenen Monaten immer weiter an. Allein 278 von ihnen verfolgen Kontakte nach.
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"Die Kontaktpersonennachverfolgung bleibt eine der zentralen Säulen im Freistaat, um das Virus einzudämmen", sagt Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml. Sie besuchte mit Oberbürgermeister König und Gesundheitsreferentin Britta Walthelm am Mittwoch das neue Center in der Meistersingerhalle. "Wenn es nicht mehr gelingt, Infektionsketten zu unterbrechen, breitet sich das Virus ungebremst und rasant aus", sagt Huml. "Das wollen wir mit aller Kraft verhindern – und jeder Kontakt mit einem erhöhten Infektionsrisiko, der gefunden wird, ist ein Beitrag dazu."