NorisBike: Stadt sucht neuen Betreiber für Radleihsystem
11.11.2016, 06:00 UhrZum 31. Dezember 2016 hat die Firma NextBike den Vertrag mit der Stadt Nürnberg gekündigt. "Aus wirtschaftlichen Gründen", so Baureferent Daniel Ulrich, weil die Zahl der Ausleihen seit zwei Jahren deutlich gesunken sind. Nach der anfänglichen Förderung primär durch den Bund, aber auch durch die Stadt, war NextBike seit Januar 2013 für den Betrieb der NorisBike-Leihräder verantwortlich. Als wesentliche Punkte für die rückläufigen Zahlen gelten zum einen der schrittweise Abbau der Kooperation mit der VAG, aber auch technische Mängel beim Ausleihsystem. Alles andere als glücklich ist Ulrich zudem über die fehlende Kommunikation bei einschneidenden Veränderungen im Angebot: Im Februar 2016 waren 25 der 77 Stationen abgebaut worden - vorrangig in der Nähe von U-Bahnhöfen und Straßenbahnhaltestellen.
"Ein solcher Rückbau widerspricht einem Konzept eines zusammenhängenden und flächendeckenden Verleihangebots" mit enger ÖPNV–Verzahnung, kritisiert Ulrich. Im Verkehrsausschuss wies er zudem darauf hin, dass die sogenannte "Flex-Zone" zum flexiblen Abstellen der Leihräder innerhalb der Altstadt, die 2016 eingeführt wurde, "nicht effektiv vermarktet wurde". Sie habe sich folglich nicht positiv ausgewirkt.
Neue Konditionen
Die Ausgangslage sieht nun so aus: NextBike will mit der Stadt über neue Konditionen verhandeln. Für den Baureferenten ist der Betreiber aber nur ein Kandidat für das künftige Radleihsystem. Ein solches ist aus seiner Sicht "dringend notwendig", es müsse aber "gut gepflegt und auf dem Stand der Technik sein". Diese Ansicht teilten alle Fraktionen im Ausschuss.
Einstimmig wurde beschlossen, dass die Stadtverwaltung nun zügig mit allen Anbietern am Markt sprechen soll. Vor allem Stadtrat Marcus König (CSU) hegte mit Blick auf die Vergangenheit große Zweifel, ob NextBike der richtige Partner ist. Er forderte: "Wir brauchen einen, der Lust auf Nürnberg hat." Baureferent Ulrich rechnet nun mit einer Auszeit bis Frühjahr 2017, zeitnah soll aber über die Gespräche berichtet werden.
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