Nürnberg auf Stufe Rot: Stadt bereitet neue Corona-Maßnahmen vor

Tobi Lang

Online-Redakteur

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20.10.2020, 17:36 Uhr
Bayerns Gesundheitsämter sind in Alarmbereitschaft - überall im Freistaat schnellen die Corona-Infektionszahlen in die Höhe.

© Daniel Karmann, NNZ Bayerns Gesundheitsämter sind in Alarmbereitschaft - überall im Freistaat schnellen die Corona-Infektionszahlen in die Höhe.

Nachdem Nürnberg in den vergangenen Tagen unter den kritischen Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gerutscht ist, liegt die Stadt nun wieder darüber - und zwar bei 55,56. Bereits seit einigen Tagen greifen verschärfte Maßnahmen, etwa eine strikte Maskenpflicht im Zentrum, neue Regeln für private Feiern und eine Sperrstunde ab 22 Uhr. Am Montag entzog die Stadt der Messe Consumenta die Genehmigung, eine der größten Verbraucherschauen Bayerns fiel nur wenige Tage vor ihrem Start aus. Der 1. FC Nürnberg muss zudem am kommenden Freitag gegen den Karlsruher SC vor einer Geisterkulisse spielen, wegen der hohen Infektionszahlen dürfen keine Fans ins Max-Morlock-Stadion.

Hier gilt die Maskenpflicht in Nürnberg.

Hier gilt die Maskenpflicht in Nürnberg. © Scharf, Yannick

Die Lage ist angespannt. "Wir wollen den Regelbetrieb von Kitas und den Präsenzunterricht in den Schulen weiter aufrechterhalten", sagt Oberbürgermeister Marcus König. Die Lage werde Tag für Tag neu bewertet, heißt es in einer Pressemitteilung. "Im Infektionsfall wird in Absprache mit den Behörden jeweils vor Ort entschieden, welche Maßnahmen zum Infektionsschutz getroffen werden", sagt Schulreferentin Cornelia Trinkl. Gleichzeitig laufen aber auch Vorbereitungen für den Worst-Case. Sollten Schulen geschlossen werden müssen, will die Stadt für Distanzunterricht gewappnet sein.

Auch Kita-Betrieb läuft weiter

In den Kitas sieht es ähnlich aus - auch hier läuft der sogenannte eingeschränkte Regelbetrieb weiter. "Auch wenn die Corona-Ampel auf Rot steht", wie Sozialreferentin Elisabeth Ries erklärt. Kinder werden weiter in festen Gruppen betreut, das Personal muss dabei eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Maßgeblich für Schließungen wäre nicht die Corona-Ampel, sondern der sogenannte Rahmenhygieneplan des Sozialministeriums. Demnach steht Nürnberg dort bei Stufe zwei - der Betrieb sei weiterhin möglich, so die Stadt.

Die Maßnahmen, die bereits vor einigen Tagen eingeführt wurden, werden mit dem neuen Überspringen des Inzidenzwertes ab Mittwoch wieder neu eingeführt. So gilt nun in allen Jahrgangsstufen eine Maskenpflicht im Unterricht - also an Grund- und weiterführenden Schulen. "Auch für Hortkinder gilt eine Maskenpflicht, aber nicht in den Betreuungsräumlichkeiten und Außenbereichen", so die Stadt.

500 Hinweisschilder in der ganzen Stadt

In Hochschulen, bei Tagungen und Kongressen sowie in Theatern, Konzerthäusern, Kinos und sonstigen Bühnen muss ebenfalls eine Maske getragen werden - auch am Platz.

Nürnberg wappnet sich jedenfalls für eine längere Verschärfung der Corona-Regeln. Der Servicebetrieb öffentlicher Raum (Sör) hat zum Wochenstart damit begonnen, im Stadtgebiet Hinweisschilder aufzustellen. "Das eine Schild weist auf die Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern und das verpflichtende Tragen eines korrekt angelegten Mund-Nasen-Schutzes hin", heißt es in einer Pressemitteilung. "Das zweite Schild weist auf das Verbot von Alkoholkonsum (...) hin." Insgesamt 500 solcher Tafeln sollen angebracht werden - unter anderem auf der Insel Schütt, dem Nelson-Mandela-Platz, dem Kopernikusplatz und dem Aufseßplatz.

Die weiteren Regelungen im Überblick: