Nürnberg wächst - aber nicht überall gleich

10.2.2017, 05:24 Uhr
Während die Alterspyramide im Nürnberger Süden eher auf eine ältere Bevölkerung hinweise, kommen im Westen, Norden und Osten viele Kinder zur Welt.

© Michael Matejka Während die Alterspyramide im Nürnberger Süden eher auf eine ältere Bevölkerung hinweise, kommen im Westen, Norden und Osten viele Kinder zur Welt.

Dank der zum Teil erst geplanten Neubauten in der Brunecker Straße, Tiefes Feld oder Wetzendorf erwartet das Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth bis 2026 dort mit einer überproportionalen Bevölkerungszunahme. Die für die gesamte Stadt erwartenden 2,2 Prozent Wachstum werden zum größten Teil der Entwicklung in diesen Gebieten geschuldet sein. In anderen Gebieten rechnet man mit Wachstum, weil dort eine junge, familiär geprägte Bevölkerungsstruktur auf viele Geburten hindeutet, wie etwa in Mögeldorf oder Schafhof.

Es sind wichtige Daten, die der Demografiebericht für das Jahr 2026 prognostiziert, denn sie sind eine wesentlich Grundlage für die vorausschauende Planung von Infrastrukturen im Stadtgebiet. Denn mehr Menschen in einem Stadtteil bedeuten zwangsläufig auch einen Mehrbedarf an Infrastruktur in Form von Wohnungen, Kindergärten und Schulräumen, aber auch Alteneinrichtungen. Verlässliche Grundlagen für die Berechnungen sind die Einwohnermeldedaten, wie Geburtenzahlen, Sterbefälle und Wanderungen sowie der Bevölkerungsstand insgesamt.

Familien könnten abwandern

Sollten sich die "Wenn-Dann-Annahmen" des Amtes bestätigen, dann rechnet man etwa für die Innenstadt-Teile damit, dass viele Familien aus diesen Stadtteilen abwandern werden. Denn sie sind vor allem geprägt durch den Zuzug von Leuten zwischen 20 und 30 Jahren, oberhalb dieser Altersgruppe von 20-bis 30-Jährigen nimmt die Einwohnerzahl jedoch ab.

Ganz anders sehen die Prognosen für den Süden aus: Dort sind die Stadtteile im Jahr 2026 durch eine ältere Bevölkerung geprägt. Das führen die Statistiker darauf zurück, dass es dort nicht so starke Fortzugstendenzen gibt. Ein Hinweis darauf sind unter anderem die konstante Zahl der Kinder und die wenig nennenswerten Zuzüge. Die Stadtteile im Westen, Norden und Osten vermitteln eine annähernd stabile Bevölkerung. Dort werden relativ viele Kinder geboren, zum anderen halten sich die Zu-und Abwanderung die Waage.

Es wird nicht überall gebaut

In den Gebieten in denen nicht oder wenig neu gebaut wird, rechnen die Statistiker mit einer Abnahme der Bevölkerung bis zum Jahr 2026 - etwa in der Altstadt oder in St. Leonhard. Dennoch gibt es durchaus Gebiete, die trotz Neubauten keine großen Zuzüge verzeichnen werden. So rechnet man in Langwasser und in Eibach bis 2026 mit weniger Bürgern -  auch wegen der Altersstruktur der Menschen dort.

Allen Stadtteilen gemein ist aber, dass die Gruppe der Kinder unter 15 Jahren und gleichzeitig die der Senioren über 65 Jahren besonders stark wachsen werden. Sie werden in nahezu allen Stadtteilen 2026 stärker vertreten sein als 2015.

Bei den Prognosen ausgeklammert wurden jedoch die Flüchtlingsentwicklung. Anhand der Trends von 2009 bis 2014 rechnet man zwischen 6000 bis 8000 Flüchtlingen. Doch wo diese Menschen 2026 leben werden, könne bestenfalls nur eingeschätzt werden. "Hier fehlen uns seriöse Quellen", so die Statistiker.

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